Schwelm. Die AWo-Kitas Grothestraße in Schwelm fordern mehr Sicherheit für Kinder - dazu haben die Mädchen und Jungen Schilder gemalt und aufgestellt.

Die beiden Kindertagesstätten der AWo an der Grothestraße fordern mehr Sicherheit für Kinder. Dazu haben die Mädchen und Jungen Schilder gemalt, die nun am Gartenzaun der Einrichtung angebracht werden und die Autofahrer auf der Winterberger Straße zu mehr Rücksichtnahme auffordern.

Der grüne Sattelschlepper donnert beim Ortstermin fast zum Greifen nahe am Bürgersteig vorbei. Die Druckwelle bläst den kleinen Erdenbürgern kräftig ins Gesicht. Sie haben am Gartenzaun Aufstellung bezogen, der direkt an die Winterberger Straße angrenzt. In Anbetracht der Situation müssen die beiden Erzieherinnen nicht lange nach Worten suchen, um zu erklären, warum sie für die Einrichtung einer Tempo-30-Zone auf der viel befahrenen Bundesstraße 483 sind.

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Die SPD hat das Gefahrenpotenzial an dieser Stelle erkannt. Bereits im Juni 2018 hatte Ratsherr Thorsten Kirschner, ebenfalls Anlieger der Winterberger Straße, sich der Sorgen und Nöte der dort lebenden Menschen angenommen und sie in einem Antrag zusammengefasst. Die anderen Fraktionen mussten nicht lange überzeugt werden, stimmten der Initiative der Sozialdemokraten im September vor einem Jahr einstimmig zu. Laut gefasstem Beschluss ist die Verwaltung beauftragt, „auf geeignete Maßnahmen zur Reduzierung der Verkehrsbelastung sowie Erhöhung der Sicherheit – insbesondere für Fußgänger – auf der Winterberger Straße unter Berücksichtigung der Verkehrslage der Frankfurter Straße und anderer durch die Stadt führenden Straßen“ hinzuwirken und hierzu Kontakt zu Straßen.NRW sowie ggf. weiteren zuständigen Behörden aufzunehmen. Seitdem hat eine Verkehrszählung stattgefunden, die Zahlen würden nun ausgewertet, sagt Stadt-Pressesprecherin Heike Rudolph auf Nachfrage unserer Zeitung.

„Wir wünschen uns die Ausweisung einer zeitlich begrenzten Tempo-30-Zone wünschen, so wie es sie im Bereich der Schulen an der Frankfurter Straße auch gibt“, sagt Christiane Zielinskis. Doch bis es so weit ist, wird noch viel Zeit vergehen und werden noch viele Lkw die Winterberger Straße entlang donnern. So lange wollten die Eltern der 120 Kinder, die die beiden AWo-Kitas besuchen, nicht warten. Sie sind auf die Erzieherinnen zugegangen und hatten gefragt, ob man nicht selbst etwas unternehmen könne. Bereits vor den Sommerferien ist man tätig geworden. Ein Vater hat zwei Vogelscheuchen mit jeweils einer Warnweste ausgestattet, um somit die Autofahrer auf den Kindergarten aufmerksam zu machen. Nun sind die Kinder selbst aktiv geworden und haben mit Unterstützung der Eltern und Erzieherinnen zehn Schilder gebastelt, die nun längs der B483 hängen.