Ennepetal. . Voerder Axel Meier und Petra Nyonyi sowie Hagener Dirk Klauke leisten in der Republik Uganda praxisnahe Hilfe für benachteiligte junge Menschen.

Als Axel Meier, Petra Nyonyi (beide aus Voerde) und der Hagener Dirk Klauke in die ostafrikanische Republik Uganda reisten, hatten sie viel Gepäck dabei. Glätteisen, Rasiermaschinen, Klipse, Lockenwickler, Friseurutensilien, Fotobücher mit Frisuren und Anleitungen sowie ganz viele Übungsköpfe (Puppenköpfe). Ziel ihrer ungewöhnlichen Reise war die Chain Vocational School, in der benachteiligte junge Leute ausgebildet werden, so auch im Friseurhandwerk.

Anderes Schönheitsempfinden

Eine Woche war der Voerder Friseurmeister und Ausbilder Axel Meier (52) dort ein viel gefragter Mann. Er übte mit jungen Frauen den Einsatz von Wicklern und Klipsen, zeigte verschiedene Techniken und Arbeitsweisen. Auch Axel Meier, der schon seit vielen Jahren in seinem Friseurgeschäft in Voerde ausbildet, hat bei der Reise etwas gelernt: das Schönheitsempfinden der Frauen ist in Uganda anders als in Europa. Die Stellen im Haar, in denen die Lockenwickler saßen, müssen nach dem Friseurbesuch gut sichtbar bleiben. Axel Meier: „Die Frauen demonstrieren so mit Stolz, dass ihr Haar frisch gewaschen ist!“

Wie eine „handgelegte Wasserwelle“ angelegt wird, auch das erfuhren die Frauen im „Chain“-Ausbildungszentrum. „Wahrscheinlich werdet Ihr das nie machen müssen“, sagte Axel Meier seinen Schützlingen. „Aber man wisse ja nie genau!“ Die jungen afrikanischen Friseurinnen sollten aber wissen, was sich auf Europas Köpfen aktuell gestalterisch tut und was auch noch hin und wieder gefragt ist: nämlich die handgelegte Wasserwelle.

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Axel Meier weiß, warum das Wissen über die verschiedensten europäischen Friseurtechniken und Frisurmoden in Uganda so wichtig ist. „Die Friseurinnen, die das Wissen haben, finden oft einen Arbeitsplatz in den großen Touristenhotels, und da wohnen überwiegend Europäer!“

Auch wenn der Unterricht mit Axel Meier nach einer Woche endete, werden die angehenden Friseurinnen im ugandischen Ausbildungszentrum „Chain“ noch lange von dem Besuch profitieren. Die Friseurbedarfs-Großhandelsunternehmen Kemper aus Schwelm und Wernecke aus Burscheid hatten großzügig Friseurutensilien zur Verfügung gestellt, das der heimische Besuch mit nach Uganda brachte.

Jugendlichen eine Perspektive bieten

Die ganze Aktion hatte ihren Anfang im Friseurladen von Axel Meier.
Seine Kundin Ulrike Stübner erzählte von der gemeinnützigen Organisation „KIA“, Abkürzung für „Kinder in Afrika“. Ulrike Stübner führt bei KIA die Kasse.

KIA unterstützt die auf christlichen Werten arbeitende unabhängige Organisation „Chain“ in Uganda, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen, darunter viel Blinde, eine Zukunft gibt.

Axel Meier selbst führt seit 2005 die Organisation „Jamaica-Godfather e. V“. Der Verein hat seinen Sitz in Ennepetal und unterstützt Kinder in Jamaika.