Lennestadt. . Projekt soll Höhepunkt im Jubiläumsjahr werden. Bürger und Unternehmen sind zu Spenden aufgerufen.

Es ist schon ungewöhnlich, wenn die Stadtväter die Bürger mehr oder wenige ultimativ auffordern, Geld zu spenden - und das im Jubiläumsjahr und angesichts einer prall gefüllten Stadtkasse.

Aber in diesem Fall ist die Sache anders. Die Stadt wird sich an der Initiative „1000 Schulen für Afrika“ beteiligen und mit der überparteilichen und überkonfessionellen Reiner Meutsch Stiftung „Fly and Help“ eine Dorfschule in Afrika oder Asien bauen. Der Haupt- und Finanzausschuss gab am Mittwochabend dafür grünes Licht.

Spendenkonto wird eingerichtet

Die Stiftung wird ein zweckgebundenes Spendenkonto für das Gemeinschaftsprojekt einrichten und das Management der Spendenbescheinigungen übernehmen. Die Stadt, also Rat, Fraktionen und Verwaltung, nutzen ihre Möglichkeiten und Kontakte, um Bürgerspenden und Sponsorengelder aus der lokalen Wirtschaft zu generieren. Anfang kommenden Jahres berät der HFA, wie mit dem Geld umgegangen wird und wieviel die Stadt selber aus dem Haushalt zuschießen muss, damit das Projekt erfolgreich ist.

Heinz Vollmer (SPD): „Wir sollten das unterstützen. Das wäre das Highlight im Jubiläumsjahr, und es sollte sich jeder Bürger daran beteiligen. Wir sollten heute damit anfangen und keinen Tag länger warten.“ Hubert Brill (CDU) äußerte sich ähnlich. „Das Projekt passt gut zu unserem Jubiläum und sollte von einer breiten Bevölkerungsgruppe getragen werden.“

200 Schulen stehen bereits

Bisher wurden bereits mehr als 200 solcher Schulgebäude in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und gemeinsam mit den jeweiligen örtlichen Regierungen und den Menschen in den Dörfern errichtet. Eine kleine Dorfschule kostet etwa 40.000 Euro.

Wenig Einfluss auf Standort

In welchem Land und wo dort die „Lennestadt-Schule“ gebaut wird, darauf hat die Stadt nur marginalen Einfluss. Ziel des Projekts ist, Schulen dort zu bauen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Die Stiftung macht der Stadt bis zu drei Vorschläge, der gesamte Bauprozess wird dokumentiert. Vertreter der Stadt werden zur Einweihung eingeladen und das Gebäude bekommt ein Schild mit dem Namen der Kommune.

Fly and help

Die Stiftung „Fly and help“ geht auf den Westerwälder Unternehmer Reiner Meutsch zurück. Meutsch, Jahrgang 1955, ist ehemaliger geschäftsführender Gesellschafter des Reiseveranstalters Berge & Meer.

Im Jahr 2016 wurde bereits die 100. FLY & HELP-Schule gebaut. Aktuell werden jährlich ca. 30 neue Schulprojekte in Afrika, Asien, Latein- und Südamerika umgesetzt. Alle Spenden kommen 1:1 den Projekten zugute, da alle Kosten der Stiftung von Reiner Meutsch privat getragen bzw. durch Sponsoren übernommen werden. Die Website www.fly-and-help.de informiert ausführlich über alle Bildungsprojekte.