Schwelm. . Die Warhol-Ausstellung könnte vom 18. April bis zum 31. Mai 2020 ins Haus Martfeld in Schwelm kommen. Kosten für die Stadt: circa 63.000 Euro.
Als wir in unserer Zeitung am 1. April darüber berichteten, dass die Stadt Schwelm im Museum Haus Martfeld eine Andy-Warhol-Ausstellung plant, in der Originale des bedeutendsten Vertreters der amerikanischen Pop-Art-Kunst zu sehen sein sollen, dachten viele Leser an einen Aprilscherz. Jetzt, Wochen später, hat die Verwaltung in einer Vorlage für die Mitglieder des städtischen Kulturausschusses die Fakten zusammengetragen.
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Die hochkarätige Kunstausstellung könnte vom 18. April 2020 bis 31. Mai 2020 Station in Schwelms guter Stube machen und würde die Stadt voraussichtlich 63.000 Euro kosten. Am 27. Juni muss der Stadtrat entscheiden, ob er das Angebot annehmen will. Bis zum 30. Oktober gibt es ein Rücktrittsrecht.
Vorsorglich hat Bürgermeisterin Gabriele Grollmann schon mal bei potenziellen Sponsoren nachgefragt, ob diese das Event unterstützen würden. Einige Zusagen soll es bereits geben. Denn ohne dieses externe finanzielle Engagement wird es wohl nichts mit Andy Warhol im Museum Haus Martfeld.
Zu verdanken haben die Schwelmer Bürger dieses außergewöhnliche Kunstangebot dem gebürtigen Schwelmer Peter Christian Neumann. Der Filmemacher und Kameramann stellt dafür seiner Privatsammlung mit Werken des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol (1928-1987) zur Verfügung. Einen Titel hat das Kunst-Event auch schon: „Andy Warhol unlimited – Schwelm goes Pop Art“.
Pop-Art-Künstler kennengelernt
Peter Christian Neumann, der nach eigener Aussage mit seinem Unternehmen internationale Kunst- und Medienprodukte entwickelt, hat in den USA gelebt und Andy Warhol persönlich kennengelernt (wie berichtet).
„Das Besondere der Schau ist die Exklusivität ihrer Kunstobjekte. U.a. den vollständigen Marilyn-Zyklus, dazu solitäre Stücke aus Warhols Privatbesitz, Arbeiten seines Lieblingsneffen (die Red.: James Warhola), einem bekannten Illustrator als Ergänzung zeigen zu können, ist eine Gelegenheit, die nur durch den Sammler P.C. Neumann an diesem Ort möglich ist“, ist in der Vorlage der Verwaltung zu lesen.
Im Rathaus ist eine fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe mit Planung der Ausstellung beschäftigt. Es geht um Personal, Werbung, Sicherheit und die Auftaktveranstaltung selbst. Im Rathaus rechnet man mit durchschnittlich ca. 100 Ausstellungsgästen pro Tag bei Öffnungszeiten von Montag bis Sonntag, zwischen 11 und 18 Uhr.
Personal muss aufgestockt werden
Um das bewältigen zu können, muss das Personal im Haus Martfeld zum Zwecke der Aufsicht und Einlasskontrolle temporär aufgestockt werden. Die Öffentlichkeitsarbeit übernehmen für die Region die städtische Pressesprecherin Heike Rudolph sowie die Mitarbeiterinnen des Fachbereichs Schule, Kultur, Sport (Evalena Greif/Dr. Bärbel Jäger).
In diesem Zusammenhang soll auch bei Unternehmen und Einrichtungen, an Universitäten, Schulen usw. intensiv für Führungen durch diese einzigartige Ausstellung geworben werden. Im Auftrag von Peter Christian Neumann sorgt Hendrikje Kopp, Chefreporterin der Gala beim Verlag Gruner + Jahr, für Platzierung des Kunstevents in diversen, auch sozialen Medien.
Hierfür wird kein städtisches Honorar gezahlt. Bei einem entsprechenden Ratsbeschluss, wird sich die Stadt auch um die Beantragung von Fördergeldern u.a. bei dem Regionalverband Ruhr, Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und der Kunst- und Kulturförderung des Landes NRW bewerben bzw. Anträge stellen.
Vorbehaltlich finanzieller Zusagen
Zum jetzigen Zeitpunkt verzichtet die Stadt auf die konkrete Einplanung von Erträgen (Einnahmen aus Eintritten, Führungen, Verkauf des Booklets und Sponsorengelder), da diese noch nicht genau beziffert werden können.
Die Ausstellung wird zunächst vorbehaltlich definitiver finanzieller Zusagen durch Sponsoren/Fördergelder geplant. Eine Option, die Ausstellung bei Nichtschließung der Finanzierungslücke, noch abzusagen besteht bis zum 30. Oktober 2019.
Da P.C. Neumann mit dieser Ausstellung auch seinen umfangreichen Kundenkreis ansprechen möchte, übernimmt sein Partner, die Berliner Galerie Schultz, den Versand der 7000 Einladungen zur Eröffnung. Für einen 24-Stunden-Wachdienst im Haus Martfeld muss die Stadt geschätzt 36.000 Euro aufbringen. Kosten für Transport und Versicherung der Exponate übernimmt Peter Christian Neumann.