Redakteur Bernd Richter kommentiert die geplante Ausstellung mit Bildern von Andy Warhol in Schwelm.

Eine Ausstellung mit Bildern von Andy Warhol in Schwelm – dass ich das noch in meinen Journalistenleben vor Ort erleben darf, hätte ich nicht zu träumen gewagt. Doch halt: So weit ist Schwelm noch lange nicht. Zuvor gilt es, eine klitzekleine Hürde zu nehmen.

Es geht, wie so oft, ums Geld. Schwelm ist in der Haushaltssicherung, aktuell hat sich ein Loch von vier Millionen aufgetan, den Bürgern der Kreisstadt drohen Steuererhöhungen. Andy Warhol contra höhere Grundsteuer B. Diese Gleichung ist dem Wahlvolk nur schwer zu vermitteln.

Ich persönlich meine jedoch, wenn es für die prognostizierten Kosten von 63.000 Euro Sponsoren gibt, sollte Schwelm „Ja“ sagen zu Peter Christian Neumann und seiner Pop-Art-Sammlung und das Wagnis des finanziellen Restrisikos übernehmen.

Weltkunstgeschichte aus der Nähe erleben

Es würde mich freuen, wenn die Stadt Schwelm einmal ohne schlechte Nachrichten Schlagzeilen machen würde. Geht die Gleichung auf, dann müssten aber auch möglichst viele Schwelmer und natürlich auch die Schulen den Museumsbesuch ganz oben auf ihren Stundenplänen haben.

Denn solch eine Gelegenheit, Bilder von ganz nah betrachten zu können, die einmal Weltkunstgeschichte geschrieben haben, kommt sicherlich so schnell nicht wieder.

Und vielleicht bekommt man damit auch die Einheimischen dazu, das sie einmal ihr sehenswertes Heimatmuseum einmal von innen betrachten.