Gevelsberg. . Tankstellenüberfälle: Zeuge meldet Verdächtigen in Gevelsberg. Beamte nähern sich mit gezückten Waffen. Polizei lässt den Mann wieder laufen.
Plötzlich rauschen drei Streifenwagen über die Hagener Straße, bleiben im Bereich der Aral-Tankstelle stehen. Mit gezogenen Waffen laufen die Beamten über die Straße, drücken eine Mann zu Boden. Sie hatten darauf gehofft, den Tankstellen-Räuber zu erwischen, der während der vergangenen Wochen vor allem in Gevelsberg und Schwelm mehrere bewaffnete Überfälle auf diverse Tankstellen begangen hatte. Daraus wurde nichts.
Um 11.07 Uhr ging am Mittwoch die Meldung bei der Polizei ein. Ein besorgter Bürger hatte einen Mann bemerkt, der sich direkt gegenüber der Aral-Tankstelle an der Hagener Straße verdächtig verhielt. Weil er durch die Berichterstattung dieser Zeitung von der mutmaßlichen Raubserie gehört hatte, meldete er sich bei der Polizei, schilderte seine Beobachtung des Verdächtigen und seine Vermutung, hierbei könne es sich um den Räuber handeln.
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„Umgehend sind drei Streifenwagen zur Gevelsberger Tankstelle gerast“, sagt Polizeipressesprecherin Vera Viebahn auf Nachfrage dieser Zeitung. Sie sorgten bei zahlreichen Zeugen für Erstaunen und auch einen Schrecken. Sie sahen, wie die Beamten mit den gezückten Waffen über die Straße rannten. Problem: In der Zwischenzeit hatte sich der Verdächtige längst entfernt. Die Polizisten fanden ihn aber nur ein paar Meter weiter an der Hagener Straße im Bereich kurz vor der Liebfrauenkirche auf Höhe des ehemaligen Praktikerbaumarkts.
Ermittlungen gehen weiter
Sie drückten ihn auf den Boden, legten ihm Handschellen an und nahmen ihn mit zum Streifenwagen. Dort wurde der Verdächtige überprüft. „Wir haben bei ihm keine Waffen gefunden und es ergaben sich keinerlei Anzeichen dafür, dass er einen Raubüberfall geplant hatte oder derjenige war, der in der Vergangenheit für die Überfallserie verantwortlich zeichnete.“ Die Beamten ließen ihn wieder laufen.
Eine heiße Spur zu den Tankstellenräubern gebe es derzeit nicht, sagt Vera Viebahn. „Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und wir hoffen auf einen Durchbruch.“
>>> INFO
Die Polizei freut es sehr, dass viele Menschen derart aufmerksam sind und Verdächtige beziehungsweise verdächtiges und ungewöhnliches Verhalten deutlich öfter melden, als das früher der Fall war.
Allein am Mittwochmorgen erhielt die Kreisleitstelle vier derartige Meldungen.
Oft handelt es sich um Unbekannte in Wohngebieten.