Schwelm. . Interview mit der Sprecherin der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis Sonja Wever zum Thema Cybercrime.
Überall und rund um die Uhr abrufbare Informationen, eine quasi grenzenlose Kommunikation und eine globale Vernetzung in fast allen Lebensbereichen - gemein hin werden mit dem Internet vor allem positive Eigenschaften und Möglichkeiten verbunden. Doch, es gibt auch eine dunkle Seite des globalen Netzwerks: Auch Kriminelle nutzen die durch die Digitalisierung neu gewonnenen Möglichkeiten für ihre Zwecke aus.
Und der Einfluss solcher Cyberkriminellen, die häufig aus dem Ausland agieren, reicht natürlich auch bis in den heimischen Ennepe-Ruhr-Kreis. Wir haben mit der Polizeisprecherin der Kreispolizeibehörde, Sonja Wever, gesprochen, wie sich Internetkriminalität in der heimischen Region auswirkt, welche Schwerpunkte es gibt und wie die Polizei im Kreis überhaupt gegen die Verbrecher aus dem Internet vorgehen kann.
Wie hat sich die Kriminalität im Kreis in Bezug auf Digitalisierung entwickelt? Ist Internetkriminalität generell ein bedeutender Faktor im Vergleich zu konventionellen Delikten geworden oder noch relativ selten?
Sonja Wever: Durch die Digitalisierung ist die Möglichkeit für Täter, Straftaten zu begehen, vielfältiger und einfacher geworden. Täter agieren über PC, Tablet oder Smartphone anonym von überall. Onlinekriminalität ist mit der steigenden Anzahl von Internetbenutzern und einer Vielzahl von neuen elektronischen Abwicklungsmöglichkeiten im Bestell- und Zahlungsverkehr immer präsenter geworden.
Welche Onlinedelikte fallen bei der Polizei im Kreis besonders auf?
Internetkriminalität spielt sich nicht nur im Kreisgebiet ab, sondern findet bundesweit und auch länderübergreifend statt. Betrugsdelikte und Beleidigungen beziehungsweise Bedrohungsdelikte in sozialen Medien sind ein Teil davon. Betrugsdelikte zeichnen sich hier durch die vielfachen Möglichkeiten für den Täter aus. Täter agieren sowohl im Inland, aber auch aus dem Ausland. Soziale Medien werden heute von vielen genutzt und haben neuen Spielraum für Straftaten gegeben. Häufige Straftaten erfüllen den Tatbestand der Beleidigung oder auch Bedrohung.
Welche Maßnahmen werden vor Ort dagegen ergriffen?
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Grundsätzlich werden alle der Polizei bekannten Straftaten konsequent verfolgt. Da Täter hier überwiegend aus dem Ausland agieren, wird die Ermittlungsarbeit der Polizei hier an ihre Grenzen gebracht. Aus diesem Grund liegt unser Hauptaugenmerk auf der Präventionsarbeit. Wir klären bei durchgeführten Veranstaltungen auf, wie man sich gegen solche Straftaten schützen kann. Unsere Institution Kriminalprävention und Opferschutz führt zum Beispiel Schulungsangebote für ältere Personen an, wie man sich im Internet zu verhalten hat und welche Vorsichtsmaßnahmen man treffen sollte.
Wie und wo erleichtert die digitale Technik die Polizeiarbeit?
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Auch die Polizei wurde in vielen Bereichen modifiziert. Und hier ist es wie in allen Lebensbereichen so, dass die moderne Technik vieles vereinfacht und erleichtert. Sei es der Streifenpolizist auf der Straße, der Ermittlungsbeamten bei der Kriminalpolizei oder der Verwaltungsbeamte im Büro.