Dortmund. Trotz neuer Fußgängerzone herrscht weiter viel Verkehr auf der Kampstraße in Dortmund. Eine Ursache: Navigationssysteme leiten Autofahrer falsch.

Viel Verkehr auf der Kampstraße: Trotz neuer Fußgängerzone zwischen Hansastraße und Freistuhl rollen im Minutentakt Pkw durch den Bereich, den unter anderem bunte Punkte auf dem Asphalt jetzt als autofrei kennzeichnen. Eine Ursache: Navigationssysteme wie Google Maps berücksichtigen die veränderte Verkehrsführung in der Dortmunder City noch nicht.

Nach mehreren Kontrollen auf der Kampstraße bestätigt die Polizei, dass sich eine Vielzahl der Verkehrsteilnehmer nicht an die neue Regelung hält – „teilweise aus Gewohnheit oder nachweislich durch Führung des Navigationgeräts“.

Stadt Dortmund rechnet mit baldiger Aktualisierung bei Google

Ein Selbstversuch untermauert diese Einschätzung: Wer sich mit Google Maps von Hansastraße, Höhe Bissenkamp, in Richtung Westen navigieren lässt, den führt die Route genau durch den Bereich, den eigentlich nur noch Lieferverkehr und Anlieger befahren dürfen.

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Das soll sich bald ändern, sagt eine Sprecherin der Stadt Dortmund. Google, unter den Navigationsprogrammen das mit Abstand wichtigste, greife auf das Open-Data-Portal der Stadt zurück: „Dort ist das Straßennetz hinterlegt, das Kartenmaterial wird regelmäßig aktualisiert.“

Es sei aber damit zu rechnen, dass die Software allein anhand des Fahrverhaltens der eigenen Nutzer die neue Fußgängerzone noch vor der nächsten Aktualisierung erkenne. Hintergrund: Ein Großteil der auf Google Maps verfügbaren Verkehrsinformationen stammt schlicht aus den Bewegungen aller Smartphones in einem bestimmten Bereich – sofern das Programm auf den Geräten installiert und die Ortung nicht deaktiviert ist.

Polizei will nach mündlichen Verwarnungen konsequent ahnden

Die Stadt arbeite außerdem daran, künftig alle Daten an die sogenannte Mobilothek, eine deutschlandweite Datenbank, zu senden. „Hier holen sich Navi-Hersteller ihre Daten“, teilt die Sprecherin mit.

Sowohl Schilder als auch Zeichen auf dem Asphalt weisen bereits in der Hansastraße auf die neue Verkehrssituation in der Kampstraße hin.
Sowohl Schilder als auch Zeichen auf dem Asphalt weisen bereits in der Hansastraße auf die neue Verkehrssituation in der Kampstraße hin. © Funke Medien NRW | Christian Schmitt

Klar ist: Auch wenn sich Autofahrer von Navigationssoftware leiten lassen, sind sie verpflichtet, die örtliche Beschilderung zu befolgen. Und die ist rund um die Kampstraße eindeutig: Sowohl am Straßenrand als auch auf dem Asphalt weisen mehrere Symbole auf die Fußgängerzone und die damit verbundenen Einschränkungen hin.

Laut Polizei wurden Autofahrer anfangs bei Verstößen noch überwiegend mündlich verwarnt. Mittlerweile erfolge jedoch eine konsequente Ahndung.

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