Dortmund. Nicht alle kommen aus Dortmund, aber alle wollen hier starten: Diese Cannabis Social Clubs stehen in Dortmund in den Startlöchern. Ein Überblick.

Noch sind die „Cannabis Social Clubs“ Zukunftsmusik. Erst ab 1. Juli können die Betreiber eine Genehmigung beantragen. Doch schon jetzt stehen mehrere Clubs in Dortmund in den Startlöchern. Sie sind ganz unterschiedlich organisiert, nicht immer ist gleich zu erkennen, wer der Betreiber ist. Einige Betreiber-Adressen führen nach Bayern oder bis in die Vereinigten Staaten. Wir haben uns einige Angebote angesehen. Ein Überblick – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Diese Cannabis-Clubs wollen in Dortmund durchstarten

Der „Cannabis Social Club Dortmund“ ist bereits ein eingetragener Verein. Gründer ist der Dortmunder Lokalpolitiker Dominik De Marco. Der Verein hat bislang 25 Mitglieder. 100 sollen es zum Start werden, später dann bis zu 500. Bereits jetzt stehen 300 Interessenten auf der Warteliste. Die einmalige Aufnahmegebühr beträgt 350 Euro, das Geld soll als Anschubfinanzierung für den Aufbau der Anbauvereinigung dienen. De Marco rechnet damit, dass es bis zum 1. Quartal 2025 dauern wird, bis das angebaute Cannabis an die Mitglieder abgegeben werden kann. Mehr Infos: csc.do

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Der Mariana Social Cannabis Club ist kein Dortmunder Gewächs, sondern ein Ableger des Mariana Dachverbands Göttingen. Von ihm wurden bislang 180 Zweigvereine in verschiedenen Städten von Rostock bis Regensburg gegründet, auch in Dortmund gibt es einen Club. Ziel sei es, in jeder deutschen Stadt einen lokalen Standort mit einem Vereinslokal und einer Abgabestelle zu eröffnen. Der Modell-Club soll in Göttingen entstehen, nach seinem Vorbild könnten dann die Clubs in den anderen Städten gestaltet werden. Wann und wo das in Dortmund sein könnte, steht noch nicht fest. Die Abgabestelle solle aber ein Ort werden, an dem man sich aufhalten und wohlfühlen könne. Pressesprecher Keno Mennenga spricht von gemeinsamen Freizeitaktivitäten und Wettbewerben. Auch Lehrgänge zum sicheren Konsum soll es geben, ein Präventionskonzept sei bereits ausgearbeitet. Für die Anbaufläche will Mariana ein besonderes Konzept vorlegen, das derzeit noch nicht preisgegeben werden soll. „Wir werden aber proaktiv auf die Behörden zugehen“, so Mennenga, „damit wir pünktlich loslegen können.“ Der Aufnahmegebühr beträgt 25 Euro, der Monatsbeitrag ebenfalls. Mehr Infos: cscsdeutschland.de

Cannabis-Club-Ketten betreiben Filialen in Dortmund und anderen Städten

„Hanf im Glück“ ist ebenfalls ein bundesweiter Player. Die Kette betreibt Shops für CBD-Produkte in vielen deutschen Städten und will auch Social Clubs betreiben oder von Franchise-Nehmern betreiben lassen. Auf der Webseite heißt es: „Das Hanf im Glück ,Cannabis Pionier Programm‘ öffnet dir die Tür zu einer exklusiven Gemeinschaft von Cannabisliebhabern. Schon ab 49 Euro erhältst du nicht nur ein Vorrecht auf die Mitgliedschaft in einem Hanf im Glück Cannabis Social Club deiner Wahl, sondern auch (...) limitierte Produkte, die unsere gemeinsame Leidenschaft für Cannabis auf ein neues Level heben werden.“ Mehr Infos: hanf-im-glueck.shop/csc/deutschland/dortmund

Ob für den Joint oder den Verdampfer: Cannabis Social Clubs können am 1. Juli eine Genehmigung beantragen, Cannabis anbauen zu dürfen.
Ob für den Joint oder den Verdampfer: Cannabis Social Clubs können am 1. Juli eine Genehmigung beantragen, Cannabis anbauen zu dürfen. © dpa | Hannes P Albert

Ein weiterer Anbieter, der in mehreren Städten aktiv ist, ist die Kette „Highmatverein“, die in ihrem Impressum eine Adresse in Kirchenthumbach angibt. „Wir wissen, dass nicht jeder die Möglichkeit oder das Interesse daran hat, eigenes Cannabis zu züchten. Deshalb haben wir Highmatverein in Dortmund ins Leben gerufen: einen sozialen Cannabis-Club, der dir den Zugang zu hochwertigen Cannabisprodukten innerhalb einer sicheren, rechtskonformen und gemeinschaftlichen Atmosphäre ermöglicht“, heißt es im Netz in den Infos zum Dortmunder Club - genau so wie in denen zu allen anderen. Mehr Infos: highmatverein-csc.de

Die Namen der Cannabis-Clubs unterscheiden sich oft nur im Detail

Eine Adresse an der Emil-Figge-Straße 43, also in Uni-Nähe, gibt der „Cannabis Club Dortmund“ an, die Kontakt-Telefonnummer führt allerdings nach Köln. „Aufgrund unserer vielfältigen unternehmerischen Aktivitäten verfügen wir über umfangreiche
Kenntnisse sowohl im pharmazeutischen Bereich als auch im Freizeitbereich“, heißt es auf der Website. Mehr Infos: cannabisclub-dortmund.de/

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Eine Warteliste für Interessenten bietet der „CannabisClubDortmund“ an. „Wir sind für das Recht auf den Konsum von Cannabis und dass die Legalisierung und Regulierung dazu beitragen kann, die Kriminalisierung und Diskriminierung von Cannabisnutzern zu vermeiden“, heißt es im Netz. Das Impressum weist eine Adresse im bayerischen Kaufering aus. Mehr Infos: cannabis-club-dortmund.com

Ein „S“ mehr in der Webadresse, und schon landet man bei einem Anbieter, der auf der Startseite ebenfalls als „Cannabis Club Dortmund“ firmiert. Ein Klick aufs Impressum führt nach North Carolina. Dann erfährt man auch mehr über die Betreiber der Seite: Cannabis-Clubs24 setzt sich zusammen aus einer Gruppe von international erfahrenen Wissenschaftlern und IT-Spezialisten. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, Webseiten für Cannabis Clubs zu erstellen und zu optimieren.“ Mehr Infos: cannabis-clubs-dortmund.de

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Ein echter Dortmunder Club – mit einer Adresse in Kirchhörde – ist hingegen McHemp. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, in Dortmund für den gepflegten Pflanzenfreund eine sinnvolle Alternative zum derzeit vorherrschenden Cannabis-Schwarzmarkt zu bieten“, werben die Betreiber. Der Vorsitzende Alexander Bock betont, es gehe ihm darum, eine Unabhängigkeit vom Schwarzmarkt zu schaffen. Der Verein sei gegründet, wie die Umsetzung letztendlich möglich sein wird, hänge an der noch kommenden Gesetzgebung. Der Stand der Planung stehe daher momentan noch in den Sternen. Mehr Infos: mc-hemp.de