Dortmund. Die Droge Fentanyl ist lebensbedrohlich und viel stärker als Heroin. Die Stadt Dortmund warnt vor dem Opiat, und fordert ein Frühwarnsystem.
Die gefährliche Droge Fentanyl ist auf dem Vormarsch – davor warnt aktuell die Stadt Dortmund. Das synthetisch hergestellte Opiat ist stärker und billiger als Heroin und wird deshalb oft mit diesem vermischt. Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) fordert die Landesregierung jetzt zum Handeln auf.
Ein besonders wichtiges Werkzeug gegen die gefährliche Droge seien spezielle Tests, mit denen Konsumenten ihr Heroin auf Beimischungen von Fentanyl überprüfen können. „Das Land muss Drogen-Schnelltests in Konsumräumen gesetzlich verankern“, wird der OB in einer Mitteilung zitiert.
Mehr Drogentote in Dortmund und NRW
Solche Schnelltests hatte das Bundesgesundheitsministerium im Rahmen eines Modellprojekt namens „Rapid Fentanyl Tests in Drogenkonsumräumen“ (RAFT) gefördert. Bundesweit hatten sich 17 Drogenkonsumräume an dem Modellprojekt beteiligt, darunter auch der von der Aidshilfe betriebene Konsumraum in Dortmund. 3,6 Prozent der bundesweit getesteten Proben wurden laut der Stadt Dortmund positiv auf Fentanyl getestet.
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In Dortmund selbst habe es zwar keinen einzigen Hinweis auf Fentanyl-Beimischungen gegeben. Nur eine Momentaufnahme, meint jedoch Oberbürgermeister Westphal: „Es wird notwendig sein, dies dauerhaft im Blick zu haben. Daher ist es zwingend, dass die Drug-Checking-Methode ein Regelangebot wird.“
Das Projekt ist auf Bundesebene mittlerweile ausgelaufen und soll nun in die Verantwortlichkeit der Länder wechseln. Die NRW-Landesregierung befasst sich mit einer möglichen gesetzlichen Verankerung. Eine konkrete Perspektive werde jedoch derzeit nicht genannt, bemängelt die Stadt Dortmund, die auf die zuletzt gestiegenen Zahlen von Drogentoten im Land verweist.
In Nordrhein-Westfalen gab es demnach 703 Todesfälle im Jahr 2022 (Vorjahr 700) und in Dortmund 31 Todesfälle (Vorjahr 20).