Dortmund. Cold-Case-Ermittler der Polizei Dortmund sehen eine Verbindung zwischen zwei Babyleichen in Dortmund und Krefeld. Die Babys waren Geschwister.
Die Cold-Case-Ermittler der Polizei und Staatsanwaltschaft Dortmund sind wieder in einem alten Fall aktiv - der Fund einer Babyleiche 1999 in Dortmund. Sie bitten um Hinweise. Anlass für die neuen Ermittlungen ist die Erkenntnis, dass es eine Verbindung zu einer zweiten Babyleiche gibt, die 2005 in Krefeld gefunden worden war. Die beiden Babys waren Geschwister.
Der erste Fall: Weihnachten 1999, genauer am Samstag, 25. Dezember 1999, wurde eine Babyleiche in einem Gebüsch des Schulte-Witten-Parks in Dortmund-Dorstfeld gefunden. Das kleine Mädchen war in Handtücher eingewickelt und in einen schwarzen Rucksack gesteckt worden. „Das Baby wurde rund zwei Wochen zuvor lebend und ohne medizinische Versorgung geboren und wog etwa 3.600 Gramm“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Dortmund am Freitag (1.3.2024) mit.
Cold Case: Babyleiche im Jahr 2005 in Krefeld gefunden
Der zweite Fall: Sechs Jahre später, am 11. Mai 2005 (ein Mittwoch), wurde in Krefeld ein toter Junge gefunden. Auch dieses Baby war in Handtücher gewickelt. Es war in einen blauen Rucksack gelegt worden. Der kleine Junge starb womöglich kurz nach der Geburt.
Fotos von den Babysachen und den Rucksäcken sind am Ende des Artikels zu sehen.
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Die Polizei Viersen hatte einen anonymen Hinweis zu dem toten Baby in Krefeld erhalten. Daher haben Zeugen oder die Eltern der Kinder möglicherweise einen Bezug nach Viersen oder zu angrenzenden Kreisgebieten. Der Hinweis war nicht direkt im Jahr 2005 eingegangen, sondern später. Wann genau will Staatsanwältin Gülkiz Yazir aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.
Was war damals die Ursache für den Tod des kleinen Mädchens aus Dortmund gewesen? Auch dazu will die Staatsanwältin aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen.
Polizei Dortmund bittet um Hinweise zu den beiden toten Babys
Die Cold-Case-Ermittler haben nun folgende neue Erkenntnisse:
- Das tote Mädchen, das 1999 in Dortmund gefunden worden war, trug blaue und nicht rosafarbene Babykleidung. Das kann bedeuten, dass es einen Bruder gibt oder gab.
- Der Fundort des kleinen Mädchens lässt den Schluss zu, dass die Mutter zunächst in Dortmund oder Umgebung wohnte und dann Richtung Krefeld zog oder zumindest Verbindungen nach Krefeld hatte.
Polizei und Staatsanwaltschaft Dortmund fragen: Wer kann Angaben zu den toten Babys machen? Hinweise bitte bei der Kriminalwache Dortmund unter der Telefonnummer 0231/132-74 41.
Vier erfahrene Mordermittler bei der Dortmunder „Cold-Cases“- Einheit der Polizei
Die „Ermittlungsgruppe Cold Cases“ des Dortmunder Präsidiums besteht aus vier erfahrenen Mordermittlern, weiteren Ermittelnden, einem Kriminaltechniker und drei so genannten „Rentner-Cops“, die für die Bearbeitung der Cold Cases aus dem Ruhestand zurückgekommen sind. Akten und Beweismittel liegen in der Hand von Staatsanwältin Gülkiz Yazir. Dutzende Fälle, für die es (vorerst) keinen Ermittlungsansatz gibt, schlummern in den Archiven. Dabei geht es nicht nur um Fälle aus Dortmund. Das Präsidium ist auch für Hamm und die Kreise Unna, Soest und HSK zuständig.