Kamen/Dortmund. Ein Lkw ist am Donnerstag bei Kamen ungebremst in einen Lastzug gekracht. Dessen Fahrer sah das Unglück durch den Rückspiegel nahen und handelte.

Die Umsicht eines Lkw-Fahrers und auch ihr eigenes Handeln haben einer 68-jährigen Autofahrerin aus Dortmund auf der A1 wohl das Leben gerettet. Sie blieb bei einem schweren Unfall am Donnerstag bei Kamen unverletzt, bei dem ein 44-jähriger Rumäne starb. Er krachte am Steuer eines anderen Lkws ungebremst in einen vor ihm stehenden Lastzug. Die Autobahn war für mehrere Stunden in Fahrtrichtung Köln gesperrt.

Kurz vor der Anschlussstelle Kamen-Zentrum hatte sich laut Polizei gegen 10 Uhr ein Stau gebildet. Ein 36-jähriger musste mit seinem Hänger-Lastzug stoppen, die 68-jährige Dortmunderin mit ihrem Mitsubishi hinter ihm ebenfalls.

Tödlicher Unfall auf A1: Blick in den Rückspiegel rettete Leben

Dann ging alles ganz schnell: Als sie auf der Autobahn stoppten, taten beide laut Polizei das, was wohl lebensrettend war: Der Lkw-Fahrer und die Dortmunderin blickten in ihre Rückspiegel. Sie erkannten dabei, dass von hinten ein 7,5-Tonnen-Laster nahte - und zwar ungebremst, berichtete am Donnerstagnachmittag die Polizei.

In aller Hektik versuchte die Frau nach rechts auf den Seitenstreifen auszuweichen, was der Lastzugfahrer vor ihr laut Polizei erkannte: Er setzte sein Fahrzeug in dem Stau so weit wie möglich nach vorne, dass die Frau sich mit ihrem Auto auf den Seitenstreifen habe retten können, teilte die Polizei mit. Dann prallte der von hinten nahende Lkw mit vollem Tempo in das Heck des Lastzugs.

Lkw-Fahrer starb noch an der Unfallstelle

Für den 44-jährigen Fahrer im Steuerhaus des 7,5-Tonners sei jede Hilfe zu spät gekommen, sagte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage: „Das Führerhaus wurde total deformiert.“ Feuerwehrleute bargen später die Leiche des Mannes, der aus Rumänien kam, aus dem Wrack.

Die Dortmunderin und der 36-jähriger Lastzug-Fahrer aus Vechta blieben bei dem Unfall laut Polizei unverletzt.

Der Verkehr auf der A1 staute sich zeitweise auf mehrere Kilometer. Gegen 16 Uhr sollte die Autobahn für den Verkehr wieder freigegeben werden, sagte die Sprecherin.

(dae)

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