Dortmund. Raub, Vandalismus, Gewalt: Rund 20 Jugendliche bereiten der Polizei in Dortmund-Scharnhorst Sorgen. Sie seien respektlos und aggressiv, heißt es.

Der Stadtteil Scharnhorst im Norden von Dortmund wird zum Problem: Rund 20 Jugendliche Intensivtäter bereiten der Polizei Kopfzerbrechen. Die Teenager tragen unter anderem Konflikte aus, die nach "nichtigen Anlässen" eskalieren, erklärt die Polizei. Die Behörde reagiert mit Schwerpunkteinsätzen, Bereichs-Betretungsverboten und konsequentem Handeln.

Betroffen sei vor allem das Scharnhorster Zentrum rund um die Gleiwitzstraße, heißt es. Scharnhorst grenzt an Eving und die Dortmunder Nordstadt an, aber auch an die ländlichen Stadtteile Lanstrop und Husen-Kurl. Der Stadtteil ist geprägt durch flächige 60-Jahre-Siedlungen und gilt schon länger als problematisch.

Es komme vermehrt zu Raub, Körperverletzung, Bedrohung und Vandalismus, schreibt die Polziei weiter. Die meisten Teenager seien der Polizei bekannt – aber nicht alle wohnen in Scharnhorst.

Das zeigt ein Fall vom Wochenende: Eine Gruppe Jugendlicher fuhr mit der U42 nach Scharnhorst, um dort "etwas zu klären", zitiert die Polizei einen Beteiligten. Bei der geplanten Prügelei an der Haltestelle Zentrum waren auch Schlagstock und Pfefferspray im Spiel. Auch ein U-Bahn-Scheibe ging zu Bruch. Der Hauptverdächtige ist laut Polizei ein 14-Jähriger.

Die Kripo hat rund 20 Problem-Jugendliche ausgemacht – alle zwischen 13 und 17 Jahre. Alle Teenager seien in Scharnhorst schon mehrfach aufgefallen, einige allerdings eher als Mitläufer denn als Täter, erklärt die Polizei.

Jugendliche in Scharnhorst: respektlos und aggressiv

Aktuell werde geprüft, ob gegen einzelne Jugendliche ein Bereichs-Betretungsverbot ("großer Platzverweis") möglich sei. Dann dürften sie sich bis zu drei Monate lang nicht in Scharnhorst blicken lassen. Im südöstlichen Stadtteil Aplerbeck nutzt die Polizei dieses Verbot schon: Hier waren sechs Jugendliche immer wieder negativ aufgefallen. "Sie halten sich weitestgehend an die Anweisung", erklärt die Polizei. Ein Verstoß kostet 200 Euro, bei Wiederholung 400 Euro.

Jetzt fährt die Dortmunder Polizei vermehrt Schwerpunkteinsätze und Kontrollen im Scharnhorster Zentrum. "Häufig treten die Jugendlichen den Einsatzkräften gegenüber respektlos auf und leisten bei Festnahmen auch körperlichen Widerstand", erklärt die Behörde.

Polizei hat auch Kneipen im Visier: Alkohol an Teenager?

Ein Beispiel für einen Schwerpunkt-Einsatz: Ende März wurden abends 28 Jugendliche kontrolliert, 15 bekamen Platzverweise. Aber die Polizei hatte nicht nur Teenager im Visier, sondern auch Kneipen, Kioske und Geschäfte: Es gab zehn Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz – etwa, weil Alkohol an die Minderjährigen verkauft wurde. Eine Gaststätte wurde sogar vom Ordnungsamt versiegelt.

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