Balve/Iserlohn. Als im Ruhrgebiet noch geackert wurde, begann in Wocklum die Ära der Stahlproduktion. Ein neuer Reiseführer erklärt, warum.

Zurück in die Zukunft: Wer zurück zu den Anfängen des Ruhrgebiets will, muss ins Sauerland nach Balve-Wocklum fahren. So wie die dortige Luisenhütte ‒ eine komplett erhaltene, noch mit Holzkohle und Wasserkraft angetriebene Eisenschmelze anno 1758 - muss einmal die gleichaltrigeSt.-Antony-Hütte in Oberhausenausgesehen haben, die heute als Wiege des Reviers gilt. Beide Orte symbolisieren die enge Verflechtung der Ruhrindustrie mit Südwestfalen. Zeitreisen in die Frühzeit der Stahlproduktion beginnen ab sofort zwischen zwei Buchdeckeln. Ursula Erkens, Sprecherin des Märkischen Kreises, erklärt, worum es geht.

Das bietet der Museumsführer

Der neue Reise- und Erlebnisführer „Stahl-Zeit-Reisen im Ruhrgebiet und in Südwestfalen“ thematisiert diese enge Beziehung und stellt 34 herausragende Technikdenkmäler und Museen als Meilensteine der Industriekultur beider Regionen und 68 weitere Kultur- und Freizeit-Attraktionen in deren Umfeld vor.

Das sind die Macher des neuen Buchs

Kräftig die Werbetrommel für das gemeinsame Projekt rührten bei der Buchvorstellung in der historischen Fabrikanlage Maste-Barendorf in Iserlohn, die Herausgeber Dr. Oliver Schmidt und Stephan Sensen vom WasserEisenLand e.V. sowie Gudrun Lethmate vom Regionalverband Ruhr, die Verlegerin Sylvia Mönnig vom Mönnig Verlag, Iserlohn, sowie die Gestalter, Illustratoren und Texter der Dialoge Stefan Klein und Olaf Neumann von Klein und Neumann KommunikationsDesign.

Saison beginnt am 5. Mai

Zurück zur Luisenhütte: Die Saison beginnt am Sonntag, 5. Mai. Wocklums Industriemuseum gilt weit über die Region hinaus als Attraktion. So notierte ein Besucher aus Hamburg auf dem Internet-Portal tripadvisor.de: „Die Luisenhütte in Balve hab‘ ich durch Zufall entdeckt. Sie ist erreichbar mit dem Auto (vor Ort gibt es auch ein Café), aber sie liegt auch direkt an verschiedenen Wanderrouten. Es ist dort sehr idyllisch und gemütlich und touristisch auch (noch) nicht überlaufen. Das Betreten des Geländes kostet keinen Eintritt, doch wer in die Hütte hinein möchte (lohnt sich), zahlt ein kleines Eintrittsgeld.“ Der Hamburger vergab vier von fünf Sternen. Das war bereits 2018.

Derweil ist die Luisenhütte modernisiert. Sie punktet mit neuester Museumspädagogik.