Balve/Hemer. Wie steht es um das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten in Balve und Hemer? Dechant Andreas Schulte bezieht Position.

Dechant Andreas Schulte bezieht auf Bitte der Westfalenpost Position zur Ökumene in Balve, Hemer und der Region. Er hat nicht nur die Hauptamtlichen im Blick, sondern mindestens genauso sehr die Gläubigen.

Wenn ich auf die Ökumene in Balve schaue, dann denke ich zunächst einmal an die zahlreichen Ehepaare, die als katholische beziehungsweise evangelische Christen/Christinnen ihre Ehe geschlossen haben. In deren Familie wird die Ökumene konkret gelebt.

Auf der Ebene unserer Kirchengemeinden erlebe ich unter uns Hauptamtlichen einen intensiven und vertrauensvollen Austausch.“
Andreas Schulte, Dechant

Auf der Ebene unserer Kirchengemeinden erlebe ich unter uns Hauptamtlichen einen . Regelmäßige ökumenische Zusammenkünfte gibt es seit vielen Jahren auf der Stadtebene , in denen unsere Kirchengemeinden liegen. Diese Treffen nutzen wir zum Austausch über unsere Arbeit, zur Klärung von Fragen und zum Gespräch über aktuelle Themen. Interessant finde ich es auch, dass wir die ein oder andere Betriebsbesichtigung miteinander durchgeführt haben.

Ob Ökumene funktioniert oder nicht, hängt immer von den jeweils handelnden Personen ab.“
Andreas Schulte, Dechant

Erstmalig gab es im Januar eine Dabei ging es zunächst um das Kennenlernen und den Austausch der bisherigen Aktivitäten. Am Ende haben wir uns für ein beziehungsweise zwei regelmäßige Treffen im Jahr entschieden.

Kirchenvorstandschef Thomas Gemke, hinter ihm Pfarrarchivar Rudolf Rath
Kirchenvorstandschef Thomas Gemke, hinter ihm Pfarrarchivar Rudolf Rath © WP | jürgen overkott

Ob Ökumene funktioniert oder nicht, hängt immer von den jeweils handelnden Personen ab.

Austausch und Planung gemeinsamer Aktionen wichtig

In einer Zeit und Welt, in der immer mehr Menschen die Kirche nicht brauchen und/oder nicht an Gott glauben, ist es um so notwendiger, dass getaufte miteinander im Austausch sind, aufeinander zugehen und überlegen, wo es sinnvoll sein kein, auch Dinge gemeinsam zu planen und durchzuführen.

+++ SO WIRD ÖKUMENE IN BALVE GELEBT - DAS SAGEN DIE BETEILIGTEN +++

Das kann von uns Hauptamtlichen angestoßen werden und gleichzeitig ermutige ich zur der Gemeindemitglieder/-innen.

Bernward Midderhoff, Kolping
Bernward Midderhoff, Kolping © WP | jürgen overkott

Interessant finde ich die Gedanken eines Praxisleitfadens für die ökumenische Nutzung von Kirchen und Gemeindehäusern mit dem Titel „Und wenn wir alle zusammenziehen?“.

Die Hauptamtlichen treffen sich in Mellen

Wir haben am 2. Mai unser nächstes ökumenisches Konveniat der Hauptamtlichen in Dieses werden wir nutzen, um die weiteren Zusammenkünfte zu terminieren und entsprechend die Themen dafür zu benennen.

Zahlreiche ökumenische Gottesdienste im Balver Stadtgebiet

In Planung sind derzeit schon einige ökumenische Gottesdienste. Beispielhaft nenne ich den Tag der am 1. Mai, den , die , den am 1. September und den zum Balver Stadtfest am 8. September.

Ich kann mir auch vorstellen, dass wir in einem der nächsten Jahre die Sternwallfahrt am Pfingstfest mal wieder ökumenisch gestalten.

Mich tröstet der Glaube, dass es zumindest im Himmel nicht mehr die Unterscheidung zwischen katholisch und evangelisch geben wird.“
Dechant Andreas Schulte

Was die Grenzen betrifft, so sind diese von den jeweiligen Kirchen formuliert und vorgegeben.

Der Vorstand des Fördervereins Friedhof Volkringhausen samt Dechant Andreas Schulte (links)
Der Vorstand des Fördervereins Friedhof Volkringhausen samt Dechant Andreas Schulte (links) © Rainer Alberts | Rainer Alberts

Wenn wir an diese Grenzen stoßen, spüren wir, dass Trennung immer mit Schmerzen verbunden ist. Das gilt es auszuhalten, solange es keine Einigung gibt. Manchmal haben auch Menschen Grenzen im Kopf, wenn sie meinen, dass man durch Ökumene entweder weniger katholisch oder weniger evangelisch ist. Mich tröstet der Glaube, dass es zumindest im nicht mehr die Unterscheidung zwischen geben wird.