Balve/Düsseldorf. Die Deutsche Post DHL hat schlechte Nachrichten für Balve. Was inzwischen amtlich ist.

Aus düsterer Ahnung wird in Kürze finstere Gewisseit. Die Post in Balve macht dicht. Das bestätigte Unternehmenssprecher Christina Schläger Herrero auf Anfrage der Westfalenpost.

Die Antwort fiel schmallippig aus. Die Post-Sprecherin: „Da die Zusammenarbeit mit unserem Partner in der Filiale in Balve an der Kormke 20-24 zum 31. Juli 2024 enden wird, hat unsere zuständige Vertriebsleitung Dortmund die Suche nach einem neuen Partner aufgenommen.“ Nähere Angaben zu Vertragsverhältnissen mache sie aber „grundsätzlich nicht“.

Das Unternehmen sei „bemüht, eine Nachfolgelösung mit einem neuen Filialpartner zu realisieren“. Geschäftsleute, die Interesse an einer Partnerschaft mit der Post haben, können sich im Internet informieren.

Sollte bis zum Sommer kein neuer Post-Partner gefunden werden, würde der Kernort Balve mit Blick auf Postsendungen zu einer Servicewüste. Es gäbe in diesem Fall lediglich eine automatisierte Paket-Station an der Aldi-Filiale an der Hönnetalstraße sowie eine Packstation im Rewe-Markt auf der anderen Straßenseite.

„Wir haben davon nur über Dritte erfahren“, stellte der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Michael Bathe, im WP-Gespräch fest. „Wir haben ein Interesse als Stadt, weiter eine Filiale zu haben – am besten in der Stadtmitte.“ Bathe dachte dabei an Fachhandel wie alternde Bevölkerung. „Es gibt einige Leerstände“, sagte Bathe und bot der Post Zusammenarbeit bei der Problemlösung an.

Stephanie Kißmer sagte der WP, das Stadtmarketing sei bereits „am Ball“.

Schon jetzt müssen Balverinnen und Balver in Post-Angelegenheit allzu oft nach Garbeck. Das fällt im Dorfladen auf, der nach wie vor Vertragspartner der Deutschen Post ist, wie der Westfalenpost am Donnerstagnachmittag bestätigt wurde.

Unterdessen liegen Forderungen aus der Bürgerschaft vor. Sie zielen darauf ab, dass die Post vor Ort bleibt. So hat sich Reinhold Mainz an die Bundesnetzagentur gewandt. Kernfragen: „Kann die Deutsche Post die Filiale einfach schließen? Müsste dann ersatzweise die Kommune eine Postannahmestelle betreiben - oder wie sorgt der Staat dann für das Funktionieren dieser wichtigen Infrastruktur im ländlichen Bereich mit ausgedünntem ÖPNV?“