Balve. Leid und Freude liegen St. Blasius Balve eng beeinander. Das sind die Gründe.

Freude und Trauer liegen im Pastoralen Raum Balve-Hemer eng beieinander. Die Gemeinde St. Blasius Balve trauert um den kürzlich verstorbenen Kirchenmusiker Manfred Stein. Zugleich herrscht Freude über eine großzügige Spende des Fördervereins zur Erhaltung der Pfarrkirche St. Blasius, die die Anschaffung einer elektronischen Orgel ermöglicht.

Organist Maximilian Wolf übt in St. Blasius Balve.
Organist Maximilian Wolf übt in St. Blasius Balve. © Balve | jürgen overkott

Manfred Stein starb am 14. Januar im Alter von nur 67 Jahren, wie seine Familie mitteilte. Er stand der Gemeinde über viele Jahre als nebenberuflicher Orgelspieler bei Messen und Beerdigungen zur Verfügung – wie Ludger Fritz in Garbeck und Josef Honert in Affeln. „Er war eine Größe im kirchlichen Leben, auf die wir uns immer haben verlassen können“, sagte Kirchenvorstand Ludger Terbrüggen auf Anfrage der Westfalenpost. „Manfred Stein hat sich außerdem maßgeblich 30 Jahre lang mit einigen anderen Akteuren wie Reinhold Menke und Engelbert Blüggel um die Pius-Kapelle gekümmert.“ Der Kirchenvorstand arbeitet derzeit an einem Nachruf, der in den Pfarrnachrichten veröffentlicht werden soll.

Manfred Stein war auch Chorleiter des MGV „Eintracht“ Langenholthausen. Obendrein gehörte er dem Männerchor 1874 Balve an. Im vorigen November war er vom Kreischorverband Arnsberg für 40-jährige Mitgliedschaft bei der Balver Sängerschar geehrt worden.

Der Vorsitzende des „Fördervereins zur Erhaltung der Pfarrkirche St. Blasius Balve, Wolfgang Lazer, überreichte dieser Tage Dechant Andreas Schulte einen Scheck über 6.000 Euro. Mit dem Geld wurde in Ergänzung zur vorhandenen großen Stockmannorgel eine zusätzliche, elektronische Orgel (e-Cantore) beschafft, mit deren Hilfe über eine Fernbedienung Orgelstücke und Kirchenlieder eingespielt werden können für den Fall, dass kein Organist zur Verfügung steht. „Eine Messfeier ohne Orgelspiel ist doch eine traurige Angelegenheit“, erklärte Lazer. „Wir freuen uns, dass wir mit unserer Spende eine solche Situation künftig ausschließen können.“

Der hohe Spendenbetrag war möglich, weil derzeit keine Umbaumaßnahmen in kirchlichen Gebäuden in Balve finanziert werden müssen.

Namens des Kirchenvorstands bedankte sich Schulte für die großzügige Spende, „mit der wir Engpässe abfangen können, wenn Organist Maximilian Wolf künftig auch in Hemer spielen muss“.

Der Mangel an Organisten hat sich nicht nur dadurch verschärft, dass Maxi Wolf künftig 50 Prozent seiner Einsätze in Hemer erbringt, sondern auch dadurch, dass mit dem überraschenden Tod von Manfred Stein ein Organist fehlt.

In der St.-Vitus-Gemeinde in Hemer sind solche e-Canore-Orgeln schon länger im Dienst und nicht mehr wegzudenken. Auch in Mellen, Garbeck und Beckum gibt es bereits solche Orgeln. Derzeit machen sich ehrenamtliche Kräfte mit Technik und Bedienung der Orgel vertraut, so dass sie schon bald, auch in Balve zum Einsatz kommt.