Eisborn. Corona-Tal ist durchbrochen. Massig viele Reibeplätzchen: Besucher können sich satt sehen - und essen.
Sonntag, 13 Uhr. Der Schützenverein Eisborn öffnet die Türen zum Adventsmarkt in der Schützenhalle. Zu diesem Zeitpunkt ahnt noch keiner, dass dieses Jahr alle Rekorde brechen wird. Am Ende des Tages werden rund 1000 Besucher in die Halle geströmt sein und sich an dem vielfältigen Angebot ergötzt haben.
22 Aussteller aus der Region und sogar aus Eslohe haben sich einen Stand in der Halle ergattert. Das Angebot ist mannigfaltig: Honig, Magnetschmuck, Torten und vorallem viel Handgemachtes. Beim Betreten der Halle fällt sofort der Stand von Künstlerin Relindis Bergmann ins Auge. Die Hachenerin sticht mit ihren bunten Tiergemälden hervor. Sie selber malt gerne Tiere, da sie sich „unverstellt und offen“ zeigen, sagt die Malerin auf ihrer Homepage. Sie möchte mit ihrer Kunst den Menschen eine Freude schenken. Und das erreicht sie auch. Die Menschen, die an Ihren Werken stehen bleiben, finden große Freude an den Teils süßen, teils witzigen Darstellungen von Giraffe, Steinkauz und Ziege.
Auf einem Adventsmarkt dürfen aber natürlich auf keinen Fall adventliche Dinge fehlen. Viele der Stände bieten handgemachte Dekorationen an: von bemalten Holz-Nikoläusen über bunte Adventsgestecke ist für jeden etwas dabei. Es duftet nach Holz, Wachs und Kuchen. Der Stand vom Imker Uwe Kasperski ist durchweg gut frequentiert und schnell ist die Ware ausgesucht. Er hat zwei Sorten Honig sowie selbstgemachte Bienenwachskerzen im Angebot.
Selbstverständlich ist auch ein Stand mit selbstgebauten Krippen in der Halle. Verschiedenste Größen und Formen bieten eine breite Auswahl für jedes Wohnzimmer und Portemonnaie. Und wer selber Hand anlegen möchte, der findet direkt neben den fertigen Krippen auch einzelne Figuren und Elemente für das eigene Arrangement.
In einem Nebenraum der Schützenhalle, der sogenannten „Schatzkammer“, werden verschiedenste Handarbeiten präsentiert. Viele Pop-Motive sind von Hand gehäkelt, zu einem wundervollen Potpourri aus vielen Farben zusammengestellt. Besonders bei den kleinen Besuchern bringt dieser Raum ein Funkeln in die Augen. Fans der japanischen Zeichentrick-Kultur werden die rot-weißen Kugeln schnell wieder erkennen.
Apropos kleine Besucher: Der Kindergarten Eisborn verkauft selbstgemachte Shirts mit vielen Aufdrücken. So liest sich auf einem Shirt „Nachwuchstreckerfahrer“ und ähnlich Kreatives. Gegen eine Spende in das große Sparschwein kann man sich indes auch einen selbstgebastelten Anhänger aussuchen.
Schützen-Schriftführer Stephan Spiekermann spricht über den Adventsmarkt von einem vollen Erfolg. Im WP-Gespräch verrät er, dass die Eisborner förmlich überrannt worden seien: Mehr als 1000 Besucher, schätzt er, waren diesen Nachmittag in der Schützenhalle. Dies sei so viel wie noch nie zuvor. Die Eisborner haben ganz offensichtlich das Corona-Tal überwunden. Diesen Sonntag war von der großen Pandemie auch nichts mehr zu spüren: Kinder tobten ganz unbeschwert auf dem Hof vor der Halle, während Mama und Papa mit Freunden und Familie klönten.
Dass die Besucher in Scharen herbeiströmten, führte dann auch dazu, dass ein zweiter Parkplatz oberhalb des Kindergartens eröffnet wurde. Dort fanden etwa 100 weitere Fahrzeuge Platz. Spiekermann: „An der Straße wurde es auch schon schnell eng, weshalb wir diesen Schritt gehen mussten.“
Hunger mussten die Gäste mitgebracht haben. Der Schützenverein und die Frauengemeinschaft haben eine große kulinarische Palette vorbereitet: 60 Torten wurden zum Genießen angeboten. Besonders beeindruckt zeigte sich Spiekermann von der Geschwindigkeit, in der über Bratwurst und Reibeplätzchen hergefallen wurde: „Um 15.30 Uhr waren wir draußen komplett ausverkauft!“ Das sind 200 Bratwürstchen und 50 Kilogramm Reibeplätzchenteig! Spiekermann zufolge stand zeitweise sogar eine 20 Meter lange Schlange vor der Würstchenbraterei.