Balve/Meschede. Viktoria Nagel – sie hat allen Grund zum Strahlen. Warum Balves Schützenkönigin, Partner, Familie und die Bruderschaft aus dem Häuschen sind.
Am Ende war nur noch Freude. Beim Wettbewerb „WP Königin“ hat Balves Schützen-Regentin Viktoria Nagel im Superfinale in Meschede am Sonntag den zweiten Platz erreicht. Mit klarer, aber freudig angerauter Stimme sagt sie: „Wahnsinn! Wir freuen uns mega. Damit haben wir nicht gerechnet.“
Rückblende. Der Feier-Tag beginnt um 9.30 Uhr. Schützen-Geschäftsführer Thomas Scholz hat beizeiten einen Bus gechartert. Busse sind derzeit rare Ware. Im Bus sind 40 Plätze. Königin Viktoria und ihr König Carl von Croy haben ihre stolzen Eltern mitgebracht, der Hofstaat ist ebenfalls mit von der Partie, neben Thomas Scholz hat sich auch der Vorsitzende Christoph „Keksi“ Rapp nicht nehmen lassen, zum Superfinale nach Meschede zu fahren. Die Fahrt dauert 40 Minuten. Die Vorfreude ist groß, die Stimmung super.
Das Superfinale steigt in Wennemen, in der Schützenhalle der Bruderschaft St. Nikolaus. Die Stunde der Wahrheit naht. Wer wird den Wettbewerb gewinnen, wo wird Viktoria Nagel landen? Fragen über Fragen – auch wenn sie bereits den Regionalwettbewerb der Königinnen aus dem Hönnetal beeindruckend gewonnen hat.
Ende einer langen Reise
Am Sonntag endet eine lange Reise. Sie hat am Montag, 17. Juli, um 10.49 Uhr begonnen. Damals hat Carl von Croy den Adler mit dem insgesamt 68. Schuss von der Stange geholt. Jubel, Umarmungen, Glückwünsche: Wie das Schützenjahr für Viktoria Nagel angefangen hat, so geht es am Sonntag in Wennemen weiter.
+++ VIKTORIA NAGEL - DIE REGIONALKÖNIGIN IM HÖNNETAL +++
Viktoria Nagel – sie setzt eine gute Tradition fort. Bereits im vergangenen Jahr hat Alexandra Schulte von der Schützenbruderschaft Heilige Drei Könige in Garbeck den Bruderschaften im Hönnetal und, natürlich, im Balver Stadtgebiet alle Ehre gemacht.
Zunächst wird Viktoria Nagel als Regionalkönigin geehrt – wie ihre Mitbewerberinnen aus den übrigen Regionen Südwestfalens. Dann, kleiner dramaturgischer Kniff, folgt eine Mittagspause. „Danach wurden die besten Drei geehrt“, berichtet Viktoria Nagel. Sie erlebt die Krönung der Bestplatzierten als kleinen Krimi: „Es war wirklich spannend, bis zur letzten Minute. Man stand da und fragte sich: Wer wird’s jetzt?“
Voller Respekt spricht die angehende Operationstechnische Assistentin von ihren Mitbewerberinnen: „Sie waren alle stark. Ich habe mich für jede gefreut. Dass man es aber dann doch auf zweiten Platz geschafft hat, von 121, ist einfach nur toll.“
Schließlich wird aus freudiger Hoffnung begeisterte Gewissheit. Viktoria Nagel wird die Nummer 2. Gemeinsam mit ihrem Partner Carl von Croy geht sie auf die Bühne: „Es haben sich alle wahnsinnig gefreut. Da kann man nichts weiteres hinzufügen.“ Oder doch?
Thomas Scholz nutzt die Gelegenheit, Königin und König für ihr Engagement zu danken: „Sie haben ihr ganzes Herzblut da rein gelegt. Sie haben fast ihre ganze Freizeit für den Wettbewerb geopfert.“
Fakt ist: Der Erfolg von Queen Viktoria beruht auf dem Team-Arbeit. „Wir haben überall Werbung gemacht, wo es ging“, hat Viktoria Nagel der Westfalenpost bereits bei ihrer Wahl zur Regionalkönigin im Hönnetal erzählt. „Carl hat ganz viel Familie in München, ich habe Familie in Schmallenberg. Wir haben den Aufruf zur Abstimmung auch über die sozialen Medien verteilt, Instagram, Facebook. Wir haben ein Video erstellt. Wir haben einen riesengroßen Hofstaat – er hat überall Werbung gemacht. Wir haben die übrigen Schützenvereine angesprochen, die nicht dabei waren – zum Beispiel in Neuenrade, in Beckum, in Holzen. Wir haben ein Banner in Balve aufgehängt. Wir sind fünf Stunden lang durch die Stadt gezogen und haben überall DIN-A-4-Plakate aufgehängt, QR-Codes verteilt, etwa auf den Märkten.“
+++ SO WAR DER WEG NACH WENNEMEN: BALVES KÖNIGIN VIKTORIA NAGEL ENGAGIERT +++
Nicht nur das Königspaar ist aktiv gewesen: Auch Viktorias Vater Theo-Josef Nagel und seine Frau Claudia haben alles gegeben, wie die Westfalenpost am Sonntagmittag erfährt: „Die ganze Familie hat sie unterstützt.“
Theo-Josef Nagel und seine Frau haben’s gern getan. Viktoria setzt die royale Familientradition fort. Ihre Eltern haben Holzen und die Oelinghauser Heide vor acht Jahren regiert.
Aber zurück in die Gegenwart. Viktoria Nagel und ihr Tross genießen den Tag, erst in Wennemen und anschließend, nach ihrer Rückkehr, bei Padberg in Balve. Schon mittags ist klar: Das wird ein langer Abend und eine kurze Nacht. „Wir holen nach mal Luft, und dann wird die zweite Stufe gezündet – wir geben noch mal richtig Gas.“ Thomas Scholz fügt augenzwinkernd hinzu: „Die meisten haben sich für Montag freigenommen.“