Helle/Sanssouci.

Die Arbeiten scheinen beendet. Seit Tagen rollt der Fahrzeugverkehr zwischen Helle und Sanssouci wieder. Doch bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die Warnbaken noch stehen – und auch das Dixi-Klo fürs Baupersonal. Tatsächlich hat die Baustelle nur geruht. In Kürze wird die Baumaßnahme an der B 229 fortgesetzt. Stadtwerke-Chef Thomas Hinz erklärt im WP-Gespräch die Planung.

+++ STAU AN DER HELLE: DAS IST DER GRUND +++

Karte Balve
Karte Balve © jürgen overkott | Diana Leboch

Die Stadtwerke Balve, Betrieb Wasserversorgung, sind seit Ende August dabei, eine neue Versorgungsleitung für Trinkwasser aus Menden zu verlegen. Die Leitung besteht aus duktilem, also biegsamen Gussrohr. Die Wasserleitung verbindet den Hochbehälter Ebberg in Eisborn mit den Hochbehältern Wachtloh und Haardt. Sie dient der Wasserversorgung der Ortsteile Balve, Garbeck und Langenholthausen. Die Neuverlegung erfolgt auf einer Länge von 250 Metern in der Fahrbahn. Zudem werden zwei neue Schieberkreuze mitgebaut.

Als Mindestbauzeit wurden acht Wochen angesetzt. In der ersten Phase wurde der Verkehr halbseitig an der Baustelle vorbeigeführt – per Ampelschaltung. Das hatte zu Beginn der Bauarbeiten im Berufsverkehr zu bis zu 20-minütiger Wartezeiten in beiden Fahrtrichtungen gesorgt.

Der ursprüngliche Baustellen-Zeitplan hat sich aber laut Hinz nicht halten lassen. Immerhin: „Die Hauptleitung haben wir mittlerweile verlegt. Ein kurzes Stück Rohrleitung müssen wir noch verlegen, in die Nebenstraße Helle. Da fehlen sechs Meter Rohr.“ Für diese Arbeiten sei für zwei Tage eine halbseitige Sperrung der B 229 Richtung Balve nötig.

Besondere Formteile

Das ist aber noch nicht alles. Zudem seien eine besondere Druckstufe und besondere Teile erforderlich. „Es hat sich gezeigt, dass wir nicht alle Formteile da haben, um die Maßnahme durchführen zu können“, sagte Hinz, „die Teile sind nachbestellt worden. Jedes einzelne Bauteil wird nach Auftrag extra gefertigt. Diese Teile liegen nicht auf Lager.“ Sie werden in Kürze erwartet. Sobald das Material vorliegt, können die Arbeiten fortgesetzt werden: „Wir wollen die Anbindung so kurz wie möglich halten“, erklärte Hinz. Im besten Fall verschieben sich die Bauarbeiten um rund 14 Tage nach hinten. „Wir werden in dieser Woche weitermachen. Das hängt davon ab, dass wir mindestens eines der Teile, die wir benötigen, bekommen.“

Stadtwerke und Baufirma haben die Pause genutzt, um die Schieberkreuze zumindest teilweise vorzumontieren. Die Schieberkreuze liegen inzwischen bereits in der Erde. Was fehlt, sind Abdeckungen.

Dichtheit und Hygiene

Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, steht eine Dichtheitsprüfung an. Dazu kommt anschließend eine Hygieneprobe der Rohre. Danach soll die Anbindung ans Rohrnetz erfolgen. Sie muss auf jeden Fall geeignet sein, die Schüttmenge der Glärbachquelle aufzunehmen – zur Versorgung des Stadtgebietes im Kernort Balve in Tal- wie in Höhenlagen sowie in Garbeck und Langenholthausen.

Wie schnell die Bauarbeiten vonstatten gehen, hängt stark vom Wetter ab. „Wenn starke Regenfälle angesagt wären, würden da nicht drangehen. Das wäre schwierig wegen der Baugruben“, sagte Hinz. „Wir müssen auch mal gucken, ob es Frost gibt. Wenn Minus-Temperaturen herrschen, würden wir ebenfalls nicht an die Baustelle drangehen.“

Tempo-Limit 30

Die ursprünglich 250 Meter lange Baustelle ist inzwischen geschrumpft: „Wir liegen jeweils im Randbereich der Bundesstraße. Das wäre für den Verkehr völlig unschädlich“, versprach Hinz. Eine einzige Einschränkung im Baustellenbereich sei ein vorläufiges Tempo-Limit von 30 km/h.

+++ KOMMENTAR: BALVE BRAUCHT BYPASS +++

Wenn Druckprobe und Anbindung erfolgreich abgeschlossen sind, steht eine Erneuerung der Fahrbahn mit einer Asphaltdecke an: „Dazu sind wir verpflichtet.“ Hinz wies darauf, dass nicht bei allen Wetterverhältnissen asphaltiert werden könne. Ziel sei, die Fahrbahn so zu erneuern, dass sie möglichst lange frei von Schäden bleibe.

Denkbar sei, dass die Fahrbahn erst im kommenden Frühjahr erneuert werden könne. Fest steht allerdings schon, dass die Arbeiten jenseits des Berufsverkehrs erledigt werden sollen: in der Zeit zwischen Freitag- und Samstagabend.