Balve/Deilinghofen. Am Sonntag verabschiedet die Evangelische Gemeinde Balve Pfarrerin Antje Kastens. Warum ihr Abschied so emotional wird.
Die evangelische Pfarrerin Antje Kastens wird am Sonntag, 24. September, 11 Uhr, in einem festlichen Gottesdienst in der Aula der Realschule in Balve verabschiedet. Fest steht bereits jetzt, dass mit ihr eine Persönlichkeit in den Ruhestand, die das Stadtleben geprägt hat. Zugleich hat sie die verstärkte Zusammenarbeit der Gemeinden Balve und Deilinghofen angeschoben. Was sagen langjährige Weggefährten?
Jutta Wilmes, Presbyterin
Antje hat einfach ganz viel Herz. Sie war immer für die Menschen da. Die Menschen stehen auch im Vordergrund. Sie hat jede Gelegenheit genutzt zu den Menschen zu gehen, einfach mal anzuklopfen, ganz niederschwellig. Sie hat auch nicht erwartet, dass jemand etwas aufgetischt hat oder dass aufgeräumt wurde – das war ihr alles egal. Sie hatte immer ein offenes Ohr für alle.
Ich bin ganz, ganz traurig, dass sie weggeht. Es ist ein kleines Stückchen Freundschaft entstanden. Sie war anfangs eine ganze Weile alleine, wir haben auch ein bisschen Zeit privat miteinander verbracht. Sie hat mir mit Rat und Tat beim Ukraine-Café zur Seite gestanden. Im Presbyterium hat sie sich sehr zurückgenommen. Sie hat den Vorsitz abgegeben, weil sie nicht im Vordergrund stehen wollte. Sie hat alle Fäden gut zusammengeführt. Sie hat ganz viel möglich gemacht, auch mit der Jugendarbeit.
Sven Körber, Gemeindepädagoge
Antje Kastens ist jemand, der fröhlich auf Menschen zugeht. Bei ihr als Pfarrerin stand und steht immer der Mensch im Vordergrund. Gleichzeitig hat Antje Kastens immer im Blick, wie es mit ihrer Gemeinde nach ihrem Ausscheiden weitergeht. Dabei hat sie kreativ neue Wege gedacht – zum Guten für die Gemeinde und die Menschen vor Ort.
Doreen Wahl, Jugendreferentin
Antje Kastens hat ein großes Herz auch für Jugendliche und hat die Gabe, Menschen jeden Alters miteinander zu verbinden, wie zum Beispiel auf der Baltrum-Freizeit, wovon wir sehr begeistert waren.
+++ PFARRERIN KASTENS: WIE SIE NACH BALVE KAM, WOHIN ES GEHT +++
Dechant Andreas Schulte
Liebe Antje, ich wünsche Dir für Deinen Ruhestand Gottes reichen Segen, obwohl ich mir Dich in Deinem Ruhestand noch gar nicht so richtig vorstellen kann. Alles Weitere will ich im Gottesdienst erzählen.
Theresa Wagner, Gemeindereferentin
Ich fand die Zusammenarbeit mit Antje immer sehr angenehm, sehr locker. Ich war für mich schön, wenn ich mal mit einer Kollegin zusammenarbeiten konnte. Wir konnten uns den Ball immer sehr gut zuspielen. Wir haben immer die gleichen Ansichten. Auch bei den Formen der Gottesdienste waren wir uns immer sehr schnell einig. Man kann mit ihr so vielfältig arbeiten. Sie denkt nicht eng in irgendwelchen Grenzen. Was ich an ihr besonders schätze, ist, wie sie mit Menschen umgehen kann, wie sie auf sie zugehen kann. Das ist fast beneidenswert. Das kommt bei den Menschen sehr gut an, und sie hat immer ein Ohr bei den Menschen. Sie kann sehr gut zuhören. Ich finde es sehr stark, wie sie alles – bei ihrer vielen Arbeit – unter einen Hut gebracht hat.
Hubertus Mühling, Bürgermeister
Ich bedauere es auf der einen Seite sehr, dass sie geht, auf der anderen Seite gönne ich ihr von Herzen ihren Ruhestand. Frau Kastens hat durch ihre immer freundliche Art sehr viel Wärme in die Evangelische Kirchengemeinde und insgesamt in die Balver Bevölkerung gebracht. Sie war bei vielen Anlässen präsent und hat durch ihre Ansprachen und die vielen Gespräche, eine menschliche Wärme versprüht, die ich sehr vermissen werde. Dabei war sie Seelsorgerin im besten Wortsinne. Sie ist dabei sehr aufmerksam mit ihren Mitmenschen umgegangen, und ich darf sagen, auch sehr achtsam. Das habe ich selber erfahren dürfen. Ich werde Frau Kastens in bester Erinnerung behalten und wünsche ihr für ihren nächsten Lebensabschnitt alles erdenklich Gute und beste Gesundheit. Balve wird Frau Kastens noch lange in sehr guter Erinnerung behalten.
+++ SO NIMMT PFARRERIN KASTENS ABSCHIED VON BALVE +++
Michael Bathe, Allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters
Die Zusammenarbeit mit Antje Kastens habe ich als sehr angenehm wahrgenommen. Sehr kooperativ! Ich habe mit ihr zusammengearbeitet, weil sie kooptiertes Mitglied in dem Ratsausschuss ESDS war. Da ist sie immer erschienen und hat sich dort auch immer eingebracht. Und da war noch die Schiene im Bereich Flüchtlinge. Da war sie sofort mit am Ball. Von ihr kam – mit anderen – die Idee eines Flüchtlingscafés, wo wir uns auch Gedanken gemacht haben. Da die Evangelische Gemeinde da gut aufgestellt war, haben wir gesagt: Lass die Evangelische Kirche diese erfolgreiche Arbeit fortführen. Es war eine tolle Zusammenarbeit, am Runden Tisch mit Engelbert Falke (Gott habe ihn selig) und auch beim Hilfstransport für die Ukraine, in Zusammenarbeit mit den Balver Schützen. Ich erinnere mich noch, wie sie uns gemeinsam mit ihrem katholischen Kollegen den Segen gegeben hat. Antje Kastens war immer rührig.
Marco Voge, Landrat
Antje Kastens ist ein wunderbarer Mensch. Sie hat das Herz am richtigen Fleck, ein warmes Lächeln, eine aufgeschlossene und positive Ausstrahlung. Sie ist auf Menschen zugegangen, ist für sie da gewesen, hatte immer ein offenes Ohr und die richtigen Worte parat. Auch die Gottesdienste und Predigten waren ermutigend, inspirierend, von großer Wärme und Menschlichkeit geprägt. Im Kindergarten hat sie regelmäßig die Mädchen und Jungen besucht, war immer ansprechbar und für die Gemeinde da. Wir hatten und haben einen guten Draht zueinander. Es war eine sehr schöne Zeit mit ihr als Pfarrerin. Wir werden sie vermissen. Schade, dass Sie geht, aber die schöne Zeit, die wir mit ihr verbringen durften, bleibt.