Balve/Mellen. 1000 Euro für den Babywald in Mellen: Der Preis von Stadt Balve und Westenergie fördert Klimaschutz. Nebenher gab es ein Kuriosum.

Prima Klima in Mellen: Der Babywald trägt dazu bei. Dafür wurde der Verein Heimatforum ausgezeichnet. Die Stadt Balve und Versorgungsunternehmen Westenergie bedachten die zweite Vorsitzende Carina Freiburg mit 1000 Euro Prämie und Urkunde für den Einsatz des Babywald-Teams für mehr Klimaschutz. Dahinter stecken eine Erfolgsgeschichte – und ein Kuriosum.

Beim Pflegetag des Babywaldes in Mellen kommt auch Kinder auf ihre Kosten.
Beim Pflegetag des Babywaldes in Mellen kommt auch Kinder auf ihre Kosten. © Heimatforum Mellen

Das Bemühen um einen Babywald reicht zurück bis ins Jahr 2017. Damals startete Mellen das Projekt „Unser Dorf hat Zukunft“. Ein Babywald gehörte dazu. Die Idee, Säuglinge zu Baumpaten für den Wald der Zukunft zu machen, erfreut sich in der Region wachsender Beliebtheit. Doch dafür ist Fläche nötig.

+++ BABYWALD MELLEN: DER ZWEITE PFLANZTAG +++

Das erste in Frage kommende städtische Gelände im Golddorf erwies sich als ungeeignet. Im Boden lauerten Gefahren durch eine ehemalige Müllkippe. Dann ergab sich ausgerechnet durch die Invasion von Borkenkäfern eine neue Chance. Landwirt Johannes Vedder-Stute stellte eine sogenannte Kalamitätsfläche zur Verfügung. Was Borkenkäfer zerstört hatten, so der Gedanke, könnte ein Babywald mit zukunftsträchtigen Laubbäumen ersetzen – Baumarten, die dem Klimawandel mit höheren Durchschnittstemperaturen und längeren Dürre-Phasen würden trotzen können. Johannes Vedder-Stute stellte der Stadt Balve 4000 Quadratmeter zur Verfügung – zum symbolischen Preis von einem Euro.

Inzwischen sprießt die Pflanzung. Rund 100 Bäume sind es schon: Stieleiche, Winterlinde, Walnuss und Kastanie. Allmählich wird die Fläche knapp. Ende der Geschichte? Keineswegs.

„Die Fläche reicht noch, aber nicht mehr lange“, sagte Siggi Drees vom Heimatforum, „und habe ich mit dem Eigentümer telefoniert, und er sagte, die Kalamitätsfläche ist viel größer, und ich bin auch bereit, weiteren Grund zur Verfügung zu stellen.“

+++ BABYWALD MELLEN: DAS NEUE KONZEPT +++

Organisatorinnen des Babywaldes Mellen radeln auch mit Baby an Bord: Katharina Drees, Lea Schulze Tertilt und Lisa Schäfer (von links).
Organisatorinnen des Babywaldes Mellen radeln auch mit Baby an Bord: Katharina Drees, Lea Schulze Tertilt und Lisa Schäfer (von links). © WP | jürgen overkott

So unterstützen Stadt und Westenergie ein Projekt mit Zukunft. Lorenz Schnadt, Vorsitzender des Ratsausschusses USB, und Lisa Kaiser von Westenergie nahmen die Auszeichnung vor. Die beiden Vorsitzenden des Babywald-Teams konnten zur Feier-Stunde nicht kommen: Vorsitzende Lea Schulze Tertilt war aus familiären Gründen verhindert, und Lisa Schäfer war beruflich unterwegs; sie ist Hebamme. Unterdessen denken Carina Freiburg, Siggi Drees und ihr insgesamt zehnköpfiges Team bereits an die nächste Veranstaltung. Am Samstag, 18. November, steht der nächste Pflanztag auf dem Gelände oberhalb der Vogelstange in Mellen an. Nach wie vor können Baumpatenschaften geordert werden. „Anmeldungen gehen noch bis zum 2. Oktober“, meinte Siggi Drees. Möglich ist das über die Dorf-Homepage https://www.mellen-sauerland.de.

Ach ja, die Prämierung war mit einem Kuriosum verbunden. Dass der Babywald preiswürdig ist, stand außer Frage. Die Konkurrenz war allerdings klein. Es gab nur zwei Bewerbungen.