Eisborn/Menden/Fröndenberg. Eisborns „Alte Speichen“ fürchten keinen Berg. Fröndenbergs Eule macht ihnen keine Angst. Am Samstag freut sich die Truppe vor Ort auf Radprofis.
Die einen fürchten sie, die anderen lieben sie: die kleinen, fiesen Rampen des Sauerlandes. Das Training auf knackigen Steigungen war Voraussetzung für Klaus-Peter Thalers zeitweiliges Gelb-Fieber Ende der 70er Jahre bei der Tour de France. Auch der FröndenbergerErik Zabel hätte ohne Ausfahrten ins Sauerland bei der Frankreich-Schleife niemals fünf Mal in Folge das grüne Trikot nach Hause gebracht. Besonders liebte Zabel die Eule. Der Charme: Sie liegt buchstäblich vor seiner Haustür. Kein Wunder, dass die Deutschland-Tour am Samstag erst durch Menden und anschließend über die Eule nach Essen führt. Fans haben schon jetzt Glanz in den Augen – Fans wie das Team „Alte Speichen“ in Eisborn.
Beim Gespräch vor einer Trainingstour zur Sorpe trägt die Truppe volles Ornat: vom Helm bis zu den Radschuhen für die Klickpedale, das System kommt vom Ski-Sport. In Reih und Glied haben sie sich vor der Schützenhalle versammelt. Das Gespräch ist so schnell wie eine Sprintankunft. Kein Wunder, die „Alten Speichen“ im azzurro-blauen Vereinsdress des SuS Eisborn wollen vor dem nächsten Regenguss an der Sorpe sitzen, um isotonische Getränke zu zischen.
„Training ist immer mittwochs um 17.30 Uhr, hier kann jeder teilnehmen, E-Biker herzlich willkommen, hier suchen und finden Torsten Ludwig und Bernhard Wiesenhöfer immer eine passende Tour“, fasst Stephan Spiekermann das Standard-Programm in wenigen Worten zusammen.
+++ FRÖNDENBERGS EULE - EIN DENKMAL KEHRT ZURÜCK +++
Damit das Gespräch schnell geht, hat Stephan Spiekermann die Fakten seines Teams zusammengestellt: „Eine der ersten Ausfahrten war die Teilnahme am Bonn Radmarathon (215 Kilometer) im Jahr 2015. 215 Kilometer – die Strecke entspricht einer Tour-Etappe. „Kurze Zeit später reifte der Gedanke, an einem Alpencross teilzunehmen, 2017, von Garmisch zum Gardasee.“ Sechs „Speichen“ traten an zur Pass-Kontrolle.
Das nächste Projekt Marathon MeckPomm liest sich wie eine Textaufgabe aus dem Mathe-Unterricht: Drei „Speichen", 300 Kilometer, 2400 Höhenmeter, 2600 Starter insgesamt. Am Ende lautete das Fazit in vieler Hinsicht: geschafft.
Gelegenheit organisieren die „Speichen“ ihre Fahrrad-Prüfungen kurzerhand selbst – etwa im Jahr 2019. Da ging’s nach Koblenz.
Bei einem derartigen Programm nimmt sich wie die Eule für die Eisborner wie eine Schüppe Dreck aus.
Dennoch ist der Bergsprint über die Eule für Eisborns „Alte Speichen“ ein willkommener Anlass, Profis bei der Arbeit zuzusehen.
+++ ALLES ÜBER DIE EULE IN FRÖNDENBERG +++
https://de.wikipedia.org/wiki/Eule_(Berg)
ie Eule kennen sie natürlich nicht nur aus eigener Anschauung – vielmehr stürmen die „Speichen“ immer wieder die Serpentinen in Richtung Frömern hoch.
Womöglich auch am Samstag. Denn die Erfahrung lehrt: Bei einem so seltenen Event wie einer Etappe eines Profi-Rennens sind Parkplätze Mangelware. Ein Fahrradstellplatz braucht nur wenig Fläche und ein stabiles Schloss.