Fröndenberg. . Deutschlands einziges Radsport-Denkmal war nach 26 Jahren teilweise durchgemodert. Restaurierung oder Neuanfertigung? Es gab einen Kompromiss.
Es kam so, als hätten sie’s bestellt. Als Dachdecker Martin Meckelholt, Maler Martin Julius, RC-Fröndenberg-Chef Frank Ommer und Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe das restaurierte Eulen-Denkmal auf der Kuppe in einen Edelstahl-Schaft einpassten, riss der Himmel auf. Zur Einweihung der Skulptur am Freitagmittag gab’s perfektes Radsport-Wetter: Himmel blau, Lüftchen lau. Die Verantwortlichen strahlten. Die Eule ist ihnen wichtig. Sie ist Deutschlands einziges Radsport-Denkmal.
Sportler lieben die Piste
Die Eule markiert eine kurze, knackige Steigung vom Ruhrtal zum Haarstrang, anderthalb Kilometer lang, 13 Prozent steil, Alpe d’Huez (Bonsai-Version). Sportler lieben die Piste. Die schnellsten Fröndenberger – Erik und Rik Zabel – sind in zwei Minuten oben.
Ein paar Minuten mehr brauchte die Ommer-Truppe, um das runderneuerte Holzdenkmal per Kran aufs gemauerte Podest zu hieven. Bürgermeister Rebbe war sich dabei keineswegs zu schade, selbst Hand anzulegen. Tatsächlich wurde seine Hilfe gebraucht. Bei der Montage des Holz-Kunstwerks war noch etwas Feinarbeit nötig.
Die Grundlagen hatten heimische Handwerker in Eigenarbeit gelegt. Sabine Bensmann-Wagner vom städtischen Bauamt hatte die Standsicherheit des schwarz-gelben Kunstwerks verbrieft.
An diesem Punkt entscheiden sich Rennen
Rückblende. Die Eule gilt bei Rad-Rennen in der Region traditionell als Punkt, an dem ein Wettbewerb entschieden wird.
So entstand bei RSV Unna und Stadt Fröndenberg bereits in den 80ern die Idee, diesen Ort mit einem Denkmal zu würdigen. Willi Kemper entwarf und fertigte die Skulptur. Am 19. August 1989 wurde sie eingeweiht. Das Denkmal ist und bleibt in Deutschland einzigartig.
Holzstamm unten durchgemodert
26 Jahre später. Wind und Wetter hatten der Eule zugesetzt. Der Holzstamm war unten durchgemodert. Restaurieren oder neuerstellen – das war hier die Frage. Frank Ommer kämpfte für einen Kompromiss. Ein 50 Zentimeter langes Stück Holz wurde entfernt. Es wurde ersetzt durch einen Rotziegel-Sockel, obendrauf eine Edelstahl-Platte. Die aufgehübschte Skulptur ruht in einer Edelstahl-Fassung.
Die Kuppe der Eulenstraße war in der Zwischenzeit übrigens keineswegs denkmallos. Frank Ommer und Freunde hatten ein Provisorium aus Edelstahl gefertigt. Es kam so gut bei Sportlern und Anwohnern an, dass die Mini-Eule künftig am Fuß der Steigung stehen wird. Eigentlich sollte das kleine Denkmal auf dem Volksbank-Gelände stehen. Doch zwischenzeitlich wurde ein Standort auf der anderen Straßenseite gefunden. Bürgermeister Rebbe: „Das Grundstück gehört der Stadt.“ Das kleine Denkmal wird in Kürze aufgestellt. Die Eulen-Geschichte geht weiter.