Mellen. Das Mellener Königspaar Markus und Christine Blöink lächelte den Regen – fast – weg. Und so herrschte beim Umzug trotz des Wetters gute Laune.
Nein Petrus, das war nicht nett! Königspaar und Hofstaat in Mellen wurden am Sonntag beim Umzug richtig nass. Die gute Nachricht: Den Unbilden des Wetters setzten nicht nur Markus und Christine Blöink strahlende Freude entgegen. Am letzten Tag des Schützenfestes wird es heute spannend.
Heute Vogelschießen
Um 9.15 Uhr am Montag treffen sich die Schützenbrüder an der Halle, um dann gemeinsam bergauf zur Vogelstange zu marschieren. Dort steht auch ein Frühstück bereit.
Dann legt man auf den hölzernen Vogel an. Um 13 Uhr soll der neue König proklamiert werden, um 17 Uhr startet der Festzug der neuen Majestäten samt ihrem Hofstaat.
+++ Auch interessant: Volkskrankheit Demenz: Diese Frau weiß Rat +++
„Alles gut!“ – Markus Blöink bringt es in wenigen Worten auf den Punkt. Der Festzug am Sonntagnachmittag durch Mellen ist seit wenigen Minuten Vergangenheit. Zumindest bei den äußeren Bedingungen hätte er viel, viel besser laufen können. Aber der amtierende Schützenkönig möchte sich keineswegs die Laune davon vermiesen lassen. Mit seiner Christine hat er schon einige schöne Stunden auf dem Fest, dem Höhepunkt ihrer Regentschaft, verbringen können seit dem Samstagnachmittag. Und deswegen passt es auch wirklich, dieses „Alles gut“ aus tiefstem Herzen.
Auch interessant
Die Natur weiß den Regen zu schätzen
Und Blöink hatte gleich nachgeschoben, draußen die Natur wisse den Regen ja sogar zu schätzen. Als Landwirt im „richtigen Leben“ außerhalb der Schützenfesttage weiß er das nur zu genau. Und auch der Oberst von Mellens Bruderschaft Adrian Wagner war nicht bereit, den Unbilden des Wetters nachzugeben.
Auch am Samstag zum Auftakt gab es erschwerte äußere Bedingungen durch Nasses von oben. Und trotzdem kann Wagner feststellen: „Es war proppenvoll und wir hatten Bombenstimmung.“ Das treue Mellener Schützenfestpublikum habe den Abend und die Nacht einfach zu nutzen gewusst.
Bierpreis unverändert
Dass die Verantwortlichen im Golddorf im Vergleich zu letztem Jahr den Bierpreis unverändert gelassen hatten, kam dem Ganzen freilich zugute. Und so wurde bis weit in die Nacht gefeiert.
Der Sonntagvormittag stand dann beim musikalischen Frühschoppen auch im Zeichen der Ehrung verdienter Mitglieder. Reiner Köster hält dem Verein seit einem halben Jahrhundert die Treue, Gerhard Schneider seit 60 und Werner Scholz gar seit 70 Jahren. Für zehn Jahre Vorstandsarbeit bekam Alexander Drees die verdiente Würdigung, für 15 Jahre der amtierende König Markus Blöink sowie Adrian Wagner.
Jubelmajestäten
Und dann waren da noch die Jubelmajestäten: Hubertus Schäfer und Sabine Becker regierten vor 25 Jahren Mellens Schützenfamilie, Gisela Schneider war Königin vor 50 Jahren.
+++ Auch interessant: Balver Gastgeber: Vorfreude aufs German Kultrock Festival +++
Nach dem Frühschoppen richteten sich die Blicke nach oben. Sonnige und trockene Momente gab es auch im Golddorf am Sonntagmittag zwischenzeitlich. Aber auch Sorgen vor Regen. Als sich schließlich alle für den großen Festzug aufstellten, hatten die Musikkapellen unterschiedlich spekuliert: Der Musikzug aus Langenholthausen trat an mit den gewohnten Jacken, der Musikverein Balve in kurzen Hemden. Das Trommlerkorps Eisborn war vorsichtig und hatte gleich Regenjacken angezogen. Leider erwies sich das als die richtige Wahl.
Auch interessant
Ein wenig Nieselregen auf dem Weg, um Königspaar und Hofstaat abzuholen, folgten dicke und ausdauernde Tropfen, als der Festzug dann schließlich komplett war. Auch einige Mitstreiter aus dem Vorstand der Bruderschaft hatte Markus Blöink, der ja selber erster Vorsitzender ist, in den Hofstaat gerufen. Königin Christine Blöink im hellblauen Kleid und ihr Gatte Markus, der unter Beweis stellte, dass auch mal eine Fliege statt Krawatte beim König todschick aussehen kann, verbreiteten gute Stimmung, winkten unter dem Regenschirm und starteten auch mal eine La Ola.
Resonanz am Straßenrand etwas schwächer als im Vorjahr
Wobei man schon feststellen muss, dass die Resonanz am Straßenrand verständlicherweise schwächer ausfiel als etwa im letzten Jahr. Den letzten kleinen Schlenker auf der Hauptstraße zum südlichen Ortsausgang in Richtung Langenholthausen sparte man sich deshalb auch und bog direkt zur Halle ab. „Nachdem wir geschaut hatten, dass dort auch niemand mehr steht“, so Oberst Adrian Wagner augenzwinkernd zu der kleinen Abkürzung.
Auch interessant
Zu den Klängen des Margarethenmarsches, in Balve natürlich vor allem als Höhleneinzugsmarsch bekannt, ging es in die Halle, wo man etwas dichter zusammenrückte als sonst. Draußen scharte es sich derweil unter den Schirmen an den Stehbiertischen. Denn auf fröhliche Stunden wollte natürlich keiner der Festbesucher verzichten.
Man möchte der Mellener Schützenfamilie ganz fest die Daumen drücken, dass es am Montag zum spannenden Abschluss an der Vogelstange bessere äußere Bedingungen gibt.