Balve. Der Gleichstellungsbericht der Stadt Balve sieht bei der Frauenförderung Luft nach oben. Wie stellt sich die Situation in`der Verwaltung dar?

In Balves Stadtverwaltung hat Frauen-Power längst Namen. Cindy Korte leitet die Rechtsstelle der Stadt, Carmen Schlebrowski stellt die Kommune digital besser auf, Anna Schulte und Mailin Hachenberg locken Touristen nach Balve, und Steffie Friske macht die Stadtbücherei zukunftsfest. Die Liste der Frauen in der Verwaltung ließe sich verlängern. Doch wird Gleichstellung bei der Stadt Balve wirklich gelebt? Der Gleichstellungsbericht legt offen, wo die Kommune besser werden kann. Heute befasst sich der Rat damit.

Die Ausgangslage: Die Stadtverwaltung ist überwiegend weiblich. Zum Jahresbeginn waren insgesamt 132 Personen beschäftigt, ohne Jobcenter. Davon sind 58 Prozent Frauen und 42 Prozent Männer.

Allerdings sind sie in der Verwaltungsspitze nicht vertreten. Alle drei Beamtenstellen sind mit Männern besetzt.

Anders sieht es bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus. 129 Stellen sind es insgesamt. 59 Prozent davon besetzen Frauen.

Das Gesamtbild der Laufbahngruppen in der Entgeltgruppe E für Angestellte mit Aufgaben einfacher Beamter signalisiert ein fast ausgeglichenes Verhältnis von Frauen und Männern. Aber nur auf den ersten Blick: In der höchsten Laufbahngruppe 2.2. dominieren Männer mit einem Anteil von 75 Prozent. „In allen übrigen Bereichen ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen“, stellte Steffie Friske in ihrem Bericht fest; die Büchereichefin ist zugleich Gleichstellungsbeauftragte.

Steffie Friske (mit Fachbereichsleiter Michael Bathe) ist Balves neue Gleichstellungsbeauftragte.
Steffie Friske (mit Fachbereichsleiter Michael Bathe) ist Balves neue Gleichstellungsbeauftragte. © WP | jürgen overkott

Erzieherische Arbeit wird vorwiegend von Frauen erledigt. Sozialarbeit indes ist eher Männersache. Auf vier Männer kommt eine Frau. Sozialarbeit wird besser vergütet.

+++ DAS IST BALVES NEUE GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE +++

Der bautechnische Dienst wiederum ist Männersache. „Es sind in diesem Bereich keine Frauen eingesetzt“, notierte Friske. Der technische Dienst ist ebenfalls Männersache – zu 90 Prozent. Bei den nicht-technischen Diensten liegt das Verhältnis Männer-Frauen bei 60:40.

+++ SO GEHT SUNDERN MIT GLEICHSTELLUNG UM +++

Auf der Führungsebene sind Frauen unterrepräsentiert. Es gibt keine Fachbereichsleiterin. Immerhin ist das Geschlechterverhältnis auf der Ebene der Bereichs- und Teamleiter ausgeglichen. Friske weiter: „Die weitaus meisten Führungspositionen werden in Vollzeit gestaltet, nur ein Bruchteil in Teilzeit.“ Männer in Führungspositionen arbeitet allesamt Vollzeit.

Friske schlägt ein Bündel von Maßnahmen zur Frauenförderung vor. Die Umsetzung hängt demnach vor allem von Verwaltungsvorstand und Führungskräfterunden ab.