Mellen. Julia Simon aus Mellen hat sich als Ernährungsberaterin selbstständig gemacht. Für den Weg zum Wunschgewicht warnt vor zu einfachen Lösungen.

Das Weihnachtsmahl war üppig, die Kekse danach auch sehr lecker? So mancher setzt sich nach dem Fest oder als Neujahrsvorsatz das Abspecken als Ziel. Julia Simon aus Mellen kann helfen, sie hat sich kürzlich als Ernährungsberaterin selbstständig gemacht. Sie warnt vor zu einfachen Lösungen, und den Genuss verteufeln möchte sie auch nicht.

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Wohlfühlfigur statt Traumfigur und Strandfigur

Wohlfühlfigur statt Traumfigur und Strandfigur, das ist das Credo von Julia Simon. Die 40 Jahre alte Mellenerin arbeitet schon einige Jahre mit Menschen zusammen als Abnehmcoach, Ernährungsberaterin und Gesundheitstrainerin, etwa hier in Fitnessstudios vor Ort. Vor kurzem nun hat sich Julia Simon selbstständig gemacht und damit einen persönlichen Traum erfüllt.

Ernährungsberaterin Julia Simon aus Mellen
Ernährungsberaterin Julia Simon aus Mellen

Sie möchte Einzelpersonen auf dem Weg zur Wohlfühlfigur helfen, aber auch Gruppen, zum Beispiel in Unternehmen. Was sie bei all dem zuerst betont: Den einen goldenen Weg gibt es nicht. Und zweitens: „Dieser Trend zu ganz mageren Körpern stößt mir sehr auf.“ Jeder müsse das finden, womit er sich wohl fühlt und trotzdem auch gesund ist.

Viel Positives beim Selbstwertgefühl

Und wenn nach guten Erfolgen vielleicht auf den ersten Blick immer noch fünf oder zehn Kilo zu viel bleiben? „Das kann dann auch okay sein und viel Positives beim Selbstwertgefühl auslösen.“ Zielmarken und Richtwerte, sagt Julia Simon, seien gut und schön, aber exakt treffen müsse man diese nicht.

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Was auch nicht hilft: Alles übers Knie brechen, ein paar Wochen radikale Diät, Verzicht auf alles Liebgewonnene. „Ganz auf Süßigkeiten verzichten? Das können die meisten Menschen nur ein paar Wochen, höchstens Monate durchhalten“, sagt Julia Simon, durchaus mit einem Grinsen im Gesicht. Dafür essen die meisten Menschen einfach zu gerne.

Begleitung so ausführlich und individuell wie möglich gestalten

Also sollte es darum gehen, Lieblingsdinge in den Prozess, in den Alltag und die (neuen) Gewohnheiten einzubauen, zu behalten. Und genau deswegen möchte sie die Begleitung jedes Menschen so ausführlich und individuell wie möglich gestalten. Sie möchte Ernährungs- und auch sonstige Alltagsgewohnheiten kennenlernen, vielleicht ein Ernährungstagebuch anschauen, einen Blick in den Kühlschrank werfen, vielleicht auch beim Einkauf begleiten.

„Die wichtigste Frage ist: Warum möchte jemand abnehmen?“ Nachhaltige Ziele versprächen die größeren Erfolgsaussichten. „Denn das Schwierige ist ja nicht das Abnehmen, sondern danach das Halten des Gewichts. Und genau deshalb muss ich wissen, warum jemand das tun möchte.“

Begleitung dauert in der Regel um die acht Wochen bei wöchentlichem Austausch

Solch eine Begleitung dauert in der Regel um die acht Wochen bei wöchentlichem Austausch, bei den Menschen zuhause oder auch mal am Bildschirm. All das bietet Julia Simon auch Kleingruppen aus Unternehmen an. Wie immer hat das Vor- und Nachteile. Vielleicht beantworte mancher in der Gruppe die Fragen nicht so ehrlich, andererseits könne die Gemeinschaft eine eigene Dynamik entfalten, sagt die Mellenerin. „Dann merkt man: Andere Leute haben die gleichen Probleme wie ich, die gehen auch nachts an den Kühlschrank.“ Schließlich könnten alle zusammen in der Gruppe voneinander profitieren.

Ernährung, so sagt Julia Simon, mache beim Abnehmen sicher gut zwei Drittel bis drei Viertel des Erfolges aus, aber es kommt auch noch anderes hinzu. Die Bewegung etwa: „Man muss aber nicht sofort mit Fitness kommen. Das überfordert einige. Auch Spaziergehen kann schon total ausreichen. Das Ziel ist einfach Bewegung.“ Also auch hier: nicht so viel Druck aufbauen.

Helfen bei der Einordnung von Lebensmitteln

Und zusätzlich kann Julia Simon helfen bei der Einordnung von Lebensmitteln, bei dem – wie sie es nennt – „Dschungel aus E-Nummern“ auf manchen Lebensmittelverpackungen. Verarbeitete Lebensmittel seien unterm Strich natürlich nicht so gut. Aber so mancher Mythos halte sich auch hartnäckig, manche essen gar kein Obst mehr in der Überzeugung, dass das schlanker macht. Aber sich einmal im Monat dann etwas durchaus nicht so Gesundes gönnen? Da lacht Julia Simon und macht eine ausladenden, wegwerfende Handbewegung. Ja klar, so was geht.