Balve. Nach der jüngsten Brandstiftung in der Glärbach ist ein Balver festgenommen worden. Was bisher bekannt ist.
Nach der Brandstiftungsserie in Balve hat es am Montagabend eine Festnahme gegeben. Wie Oberstaatsanwalt Thomas Poggel in Arnsberg im Gespräch mit der Westfalenpost sagte, sei nach dem jüngsten Brand in der Glärbach ein Mann festgenommen worden. Am späten Dienstag wurde Haftbefehl erlassen. Der 41-Jährige befindet sich in der Justizvollzugsanstalt Hamm.
+++ DIE WEGEKREUZ-SERIE IN BALVE: SO ENDETE SIE +++
Zuvor hatte Poggel erklärt, der Festgenommene werde auch für die geschändeten oder gestohlenen Wegekreuze im Balver Stadtgebiet verantwortlich gemacht.
Rückblende. Mitte Juli vorigen Jahres wurde der erste Kirchen-Frevel bekannt. Unbekannte entwendeten damals den Klöppel der Kirchenglocke der Marienkapelle in Beckum. Offenbar versuchte der Täter, die komplette Glocke abzunehmen, nahm letztlich aber nur den Klöppel an sich. Am 23. September 2021 fiel auf, dass aus derselben Kapelle eine Marienstatue gestohlen wurde. Sie tauchte nachher in einem privaten Sandkasten wieder. Am selben Tag verschwand, 500 Meter entfernt von der Kapelle, der Korpus von „Pröppers Kreuz“. Seit vorigem Oktober gab es eine ganze Serie ähnlicher Taten. Entweder wurden Wegekreuze geschändet oder gestohlen. Am 16. Januar dieses Jahres meldete die Polizei eine Festnahme. Ein 40-jähriger Balver wurde gefasst. Vorausgegangen war eine Hausdurchsuchung, nachdem der Verdächtige bei Facebook mit zerstörten Kreuzen geprahlt hatte. Die Festnahme war jedoch nur vorläufig. Der Mann kam wieder frei.
Mitte Februar begann eine Serie von Brandstiftungen. Der 41-Jährige wurde gleich beim ersten Brand in der Nähe eines Einsatzortes angetroffen. Er wurde abermals festgenommen, jedoch wiederum nur vorläufig.
Holzpolter, Hochsitze und Container
Drei Wochen später loderten erneut Flammen. Schnell war für Feuerwehr und Polizei ein Muster erkennbar. Immer wieder brannten zwei nahe beieinander stehende Holzpolter am Waldesrand, zunächst gegen Mitternacht oder in den frühen Morgenstunden. Zunächst wurden auch Hochsitze angesteckt, später zudem Container. Zum Schluss eskalierte die Serie. Die Zeitabstände wurden immer kürzer. Obendrein rückten die Feuer zunehmend an Gebäude heran. Sieben Brände waren es insgesamt. Gott sei Dank kam niemand zu Schaden.
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Dechant Andreas Schulte und Kolping-Vorsitzender Bernward Midderhoff zeigten sich auf Anfrage der Westfalenpost erleichtert, dass die Taten geklärt seien und dass es weder Tote noch Verletzte gab. Bei dem Verdächtigen sei seelische Not zu vermuten. Dennoch habe der Schutz der Öffentlichkeit Vorrang.