Balve/Küntrop. Christopher Bohr ist in der heimischen Industrie etwas Besonderes. Er designt die großen Maschinen von Bültmann in Neuenrade.
„In meinem Beruf stehe ich vor immer neuen Herausforderungen, die kreative Lösungen erfordern.“ Christopher Bohr ist die Begeisterung anzumerken. Der 22-Jährige hat gerade seine Ausbildung zum Technischen Produktdesigner bei der Bültmann GmbH mit der Bestnote „Sehr gut“ abgeschlossen. Nun sorgt er mit dafür, dass die Sondermaschinen aus der Bültmann-Fertigung in Funktion und Form die Kundenwünsche erfüllen: Langarm oder Kurzarm, elegant oder sportlich – wie Blusen oder der nächste Sommermantel aussehen sollen, darum kümmern sich Modedesigner.
+++ BÜLTMANN FÖRDERT FACHKRÄFTE VON MORGEN +++
Aber wie sieht es denn zum Beispiel mit einem Gabelstapler aus? Dafür gibt es den Beruf des Technischen Produktdesigners. Christopher Bohr hat diesen mit der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion erlernt und sich ganz bewusst für diese Ausbildung entschieden. „Vor dem Abitur habe ich Praktika in verschiedenen Firmen absolviert. Bei Bültmann reizte mich, dass hier ganz besondere und vor allem große Maschinen hergestellt werden“, erzählt der Affelner.
Funktional und automatisch
Christopher Bohr sah sich bestätigt in der Wahl seiner Ausbildung. Es gefiel ihm besonders, dass er schon früh in der Ausbildung in Projekte eingebunden wurde. „Beim Design geht es um Funktionalität und um Automatisierung“, lernte er. Und nicht zuletzt darum, dass „die Anlage auch beim Kunden reinpasst“. Gut aussehen soll die Maschine dann auch noch, aber das hat keine Priorität. „Es geht um kreative Lösungen für die Anforderungen des Kunden.“ Sondermaschinen, wie sie Bültmann entwickelt und produziert, seien eben nie gleich. Es gebe immer neue Herausforderungen. Als positiv empfand Bohr, dass der Berufsschulunterricht am Berufskolleg in Menden parallel zur praktischen Ausbildung im Betrieb ablief. „Dadurch blieb der Praxisbezug immer erhalten.“
Einen Vorsprung auf Mitschüler gewann er durch die Teilnahme am Grundlehrgang Metall sowie an Lehrgängen in Pneumatik und Hydraulik an der Lehrwerkstatt in Plettenberg, was für angehende Konstrukteure nicht standardmäßig zur Ausbildung gehört. „Das habe ich als Vorteil empfunden“, berichtet er.
Christopher Bohr ist dankbar für die Unterstützung, die er von seinen Vorgesetzten und Ausbildern Bültmann erhalten hat. „Ich habe Zeit zur Prüfungsvorbereitung bekommen und Hilfe bei der Projektarbeit.“ Seine Prüfungsgesamtnote Sehr gut führt er auch auf diese guten Rahmenbedingungen bei Bültmann zurück.
„So ein hervorragender Abschluss ist nicht selbstverständlich“, gibt die in Garbeck wohnende Firmenchefin Petra Bültmann-Steffin das Kompliment zurück. Für sie ist es kein Problem, dass Christopher Bohr nun zunächst ein Maschinenbaustudium absolviert. Die Weiterbildung zum Techniker oder durch ein Studium sei „für den komplexen Arbeitsbereich bei uns“ sogar erforderlich. Daher möchte sie Christopher Bohr auch langfristig an ihr Unternehmen binden.
Den Werkstudentenvertrag hat er bereits unterschrieben. „So behalte ich auch im Studium den der Praxisbezug“, freut sich auch Christopher Bohr über diese Vereinbarung.„Alle unsere Auszubildenden machen vorher ein Praktikum bei uns“, erklärt Petra Bültmann-Steffin. „Dabei können beide Seiten feststellen, ob wir zusammenpassen.“
Die Firma Bültmann sei seit ihrer Gründung vor 50 Jahren Ausbildungsbetrieb. In der Regel würden vier Auszubildende pro Jahr genommen. „In diesem Jahr haben wir erstmals acht neue Auszubildende eingestellt“, erzählt Petra Bültmann-Steffin.
Ausgebildet werden neben Technischen Produktdesignern Elektroniker für Betriebstechnik (auch mit Verbundstudium), Industriemechaniker, Mechatroniker sowie Industriekaufleute.
Viele Beschäftigte bei Bültmann und zahlreiche Auszubildende stammen aus Balve.