Binolen.

Harte Kritik an Bauarbeiten der Deutsche Bahn im Hönnetal hat der Vorsitzende des Naturhistorischen Vereins Hönnetal (NHV), Andreas Kolarik, geübt.

+++ HÖNNETALBAHN: ES FÄHRT KEIN ZUG NACH IRGENDWO +++

Dirk Dürschmitt, Andreas Kolarik, Andreas Löbel (von links) bei der Buchvorstellung des NHV an der Feldhofhöhle
Dirk Dürschmitt, Andreas Kolarik, Andreas Löbel (von links) bei der Buchvorstellung des NHV an der Feldhofhöhle © WP | Sven Paul

Derzeit laufen Felssicherungsarbeiten am nördlichen Ausgang des Binoler Tunnels. Der Bereich liege mitten im Naturschutzgebiet Hönnetal, „im Kernbereich“ unterhalb der Feldhofhöhle. „Hier handelt es sich um einen der schützenswertesten und empfindlichsten Bereiche im Hönnetal. Hier wachsen seltene Pflanzen, leben seltene Tiere und es gibt ausgedehnte Höhlen mit archäologischer Relevanz“, befand Kolarik.

+++ OH DU TRAURIGE - WARUM EISENBAHNFREUNDE DEN BLUES HABEN +++

Die Arbeiten bescheren demnach dem hoch sensiblen Areal „massiven Zerstörungen“ – „und das zu einer Zeit, in der Bodenbrüter beginnen ihre Nester zu bauen und Amphibien aus dem Winterschlaf aufwachen“. Bohrstaub bringe Amphibien wie Feuersalamandern und seltenen Schneckenarten den Tod. Der feine Kalkstaub ziehe Molchen und Mollusken Feuchtigkeit aus der Haut.

Erkenntnisse nicht berücksichtigt

Hönnetalbahn, ehemaliger Haltepunkt  Binolen: Ganz in der Nähe sichert die Bahn einen Hang.
Hönnetalbahn, ehemaliger Haltepunkt Binolen: Ganz in der Nähe sichert die Bahn einen Hang. © WP | jürgen overkott

Bereits 2017 begannen die Planungen für das Projekt. Es waren zahlreiche Vertreter öffentlicher Belange beteiligt, darunter nach eigenen Angaben auch Kolarik. „Von Seiten des Naturschutzes wurde die Maßnahme klar abgelehnt“, sagt der NHV-Chef. Die Arbeiten seien auch „sehr kritisch für die Höhlen und Höhlenbewohner“.

+++ DIESE MASSNAHME PLANT BAHN IM HÖNNETAL +++

Kolariks aktuelle Vermessungsdaten und Erkenntnisse aus den Höhlen zwischen Binoler Tunnel sowie Feldhof- und Friedrichshöhle seien dem zuständigen Ingenieurbüro überlassen worden. Diese Daten wurden aber Kolarik zufolge „nicht an das Eisenbahn-Bundesamt weitergegeben“. Die Kenntnisse, zürnt Kolarik, seien bei den Planungen nicht berücksichtigt worden.