Der Pastoralverbund Balve-Hönnetal hat sich klar gegen Missbrauch positioniert. Das wurde auch Zeit.

Die Debatte läuft seit Jahren. Sie betrifft viele Institutionen, in denen ein großes Machtgefälle herrscht, weltliche wie kirchliche. Die Katholische Kirche steht allerdings seit geraumer Zeit bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Zentrum der Aufmerksamkeit – und zwar zu recht. Die Institution muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Opfer allein zu lassen und Täter zu schützen. Wie geht die Kirche vor Ort damit um, was macht der Pastoralverbund?

Bereits vor drei Jahren, im Februar 2019, hat sich der Pastoralverbund klar gegen Missbrauch positioniert. Bei einem Pressegespräch erläuterten Pfarrer Andreas Schulte & Co. Schutzkonzept und Verhaltenskodex, um Schaden von Kindern abzuwenden. Ein Team setzt die Vorgaben um.

So gut es vor Ort lief, so schlecht lief es für die Institution – von Kardinal Woelki bis hin zum deutschen Papst a. D.

+++ PASTORALVERBUND BALVE-HÖNNETAL STELLT SCHUTZKONZEPT GEGEN MISSBRAUCH VOR +++

In dieser Situation musste der Pastoralverbund reagieren. Die Stellungnahme des Dechanten legt nahe, dass es allerorten brodelt – selbst in den Gemeinden. Sie haben ein klares Signal verdient, auch deshalb, weil sie ermuntert wurden, einen Teil der Gottesdienste selbst zu organisieren. Dem Priestermangel sei’s geklagt.Bei den Stellungnahmen der Hauptamtlichen zum Missbrauch fällt vor allem die Ansage von Pastor Christian Naton auf: Er nimmt kein Blatt vor den Mund. Vielmehr beschreibt er in aller Deutlichkeit seine Betroffenheit, klagt Vertuschung in seiner Institution an und mahnt zu Reformen. Beim Zeitpunkt der Veröffentlichung fällt die Nähe zum Vortrag des Kolpingforums zur Reformbewegung Maria 2.0 auf. Am Montag dürfte es im evangelischen Gemeindehaus zur Sache gehen. Es wird Zeit.

Reformen sind die letzte Chance, Vertrauen zurückzugewinnen – und Gläubige.