Balve. Balver Haushalte müssen fürs Trinkwasser mehr zahlen. Die Zustimmung des Rates zum Stadtwerke-Plan gilt als sicher. Was kostet das kühle Nass?
Der Wasserpreis steigt im kommenden Jahr. Die Zustimmung von Balves Stadtparlament gilt als Formsache.
Michael Sprenger, Chef der Stadtwerke-Tochter Wasserversorgung, erklärte im Vorfeld der am Mittwoch, 8. Dezember, stattfindenden Sitzung, der Kubikmeter Frischwasser solle vom kommenden Jahr an 2,22 Euro kosten. Bisher lag der Wasserpreis im Stadtgebiet bei 2,08 Euro.
„Die Kalkulation der Wassergebühren im Rahmen der Erstellung des Wirtschaftsplanes 2022 hat gezeigt, dass diese Gebühr zukünftig nicht auf diesem Niveau gehalten werden kann“, notierte Sprenger.
Seine Argumente:
Bei einer vermuteten in etwa gleichbleibenden Verkaufsmenge muss im Wirtschaftsjahr 2022 neben steigenden Sach- und Personalkosten weiter mit hohen Kosten für den Wasserbezug gerechnet werden.
+++ WARUM MICHAEL SPRENGER BEI STADTWERKEN KARRIERESPRUNG MACHT +++
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben den Stadtwerken gezeigt, „dass die Eigenversorgung nicht wie erhofft auf einem konstant hohen Niveau eingeplant werden kann“. Vielmehr seien durch ausbleibende Niederschläge die Schüttmengen der Hauptgewinnungsanlagen Glärbach und Fuhlbrauksiepen „immer wieder massiv zurückgegangen“. Laut Langzeitbetrachtung handelt es sich „leider nicht um einmalige Ereignisse“, sondern um nicht kalkulierbare, immer länger anhaltende niederschlagsarme Zeiträume.
Weniger aus eigenen Quellen
Tatsächlich hatte Stadtwerke-Chef und Kämmerer Hans-Jürgen Karthaus bereits im Betriebsausschuss berichtet, dass allein im Trockenjahr 2020 der Anteil am Wasser aus Balver Quellen deutlich gesunken sei – von 62,6 auf lediglich 57,7 Prozent.
+++ DARUM BRAUCHT BALVE WASSER AUS MENDEN +++
Zudem müsse im Jahr 2022 von einer weiter nur eingeschränkten Nutzbarkeit der Wassergewinnungsanlage Fuhlbraucksiepen ausgegangen werden, meint Sprenger. Und: „Um die Wasserversorgung im Stadtgebiet in Trockenperioden trotzdem sicherstellen zu können, ist ein hoher Fremdwasserbezug bei den Stadtwerken Menden notwendig.“
+++ DÜRRE-JAHRE - DIE FOLGEN FÜR BALVES WASSERVERSORGUNG +++
Sprenger machte zudem auf „die enormen Investitionen“ aufmerksam. Sie fließen unter anderem in die Gewinnungsanlagen, aber auch den Neubau des Hochbehälters Wiesenberg. Daher müsse „mit steigenden Abschreibungsbeträgen gerechnet werden“. Um zukünftige Fehlbeträge zu vermeiden, sei eine Gebührenerhöhung im Bereich der Wasserversorgung „unumgänglich“. Der neue Gebührensatz solle demnach in der bestehenden Satzung berücksichtigt werden.