Balve. PCR-Test – na und? Rund 600 Fans lockt der Balver Bandabend in die Höhle. Warum die Mammuts den Abend besonders genießen.

Rund 600 Besucher fanden am ersten Sauerländer Bandabend des Festspielvereins Balver Höhle den Weg in den Felsendom. Nicht nur für die Musiker war es nach der langen Zeit des Verzichts wieder ein Grund zum Feiern. Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Feierbiester aus dem Hönnetal erhielten, was sie wollten – einen Satz heiße Ohren.

Sauerländer Bandabend des Festspielvereins Balver Höhle: Rund 600 Musikfans feierten ab mit den Gruppen Loud Noizze, How Many Roads und den Mammuts.
Sauerländer Bandabend des Festspielvereins Balver Höhle: Rund 600 Musikfans feierten ab mit den Gruppen Loud Noizze, How Many Roads und den Mammuts. © WP | Sven Paul

Nachdem am Vorabend bereits die Musiker von Versengold rund 1200 Menschen in die ausverkaufte Höhle gelockt hatten, durften an diesem Abend drei Bands aus der Region ihr Können zeigen.

Es galten aber etwas andere Regeln als beim Folk-Rock-Event am Freitagabend. Im Gegensatz zum Versengold-Konzert brauchten hier die Besucher keine Maske in der Höhle. Grund dafür war, dass dieses Festival als Tanzveranstaltung deklariert war und Besucher, wenn sie nicht geimpft oder genesen waren, einen gültigen PCR-Test vorweisen mussten.

+++ PROPHECY-FESTIVAL: FÜRSTEN DER FINSTERNIS LASSEN KÖNNEN IN BALVE AUFBLITZEN +++

Die Newcomer von Loud Noizze aus Menden hatten die Ehre, den Bandabend bei schönstem Herbstwetter in der Balver Höhle zu eröffnen. Das Besondere für die junge Truppe war, dass es für sie der erste Auftritt nach Bandgründung im Jahre 2019 vor großem Publikum war. Einzig kleine Konzerte vor privaten Geburtstagen konnten die sechs Musiker aus der Nachbarstadt Menden bis jetzt vorweisen. Bandorganisatorin Maike Schlinkmann dazu: „Die Band gründete sich ja erst 2019. Als wir dann endlich mit Konzerten loslegen wollten, kam uns, wie den anderen auch, die Corona-Krise dazwischen.“

How Many Roads (The Dylan Rock Experience) setzt Bob Dylan unter Strom.
How Many Roads (The Dylan Rock Experience) setzt Bob Dylan unter Strom. © WP | Sven Paul

mso größer war die Vorfreude der Combo, nun endlich mit ihrem Mix aus Pop- und Rock-Covern die große Bühne zu stürmen. Die Mischung stimmte, was man am energischen Applaus der Musikfans im Felsendom sah.

+++ DARUM KANN SICH FESTSPIELVEREIN BALVER HÖHLE FREUEN +++

Für die Arnsberger Musiker von The Dylan Rock Experience sah es mit Blick auf Auftrittsmöglichkeiten etwas besser als bei der Truppe aus Menden aus. Sie bestritten ihren zweiten Auftritt nach Beginn der Krise. Das die bereits seit 20 Jahren existierende Band eine gewisse Bühnenerfahrung aufgebaut hat, ließ sich bei ihrer Performance nicht abstreiten. Routiniert lieferten die erfahrenen Musiker eine perfekte, energiereiche Rockshow ihrer Eigeninterpretationen der Hits des Folk-Barden Bob Dylan.

Für viele Besucher des Balver Festivals war es überraschend, die eigentlich meist nur auf der akustischen Gitarre vorgetragenen Lieder des amerikanischen Weltstars eher auf eine rockige Art und Weise vorgetragen zu bekommen.

Kaltgetränke aus der Dose

Festspielvereinsvorstand entschied sich für Dosenbier beim Bandabend. Hier von links: Lukas Koch (Vorsitzender Festspielverein), Thomas Gemke (Vorsitzender Leader-Verein), Stefani Schulte (2. Vorsitzende Festspielverein) mit dem Förderbescheid von Leader vor dem neuen Vereinsheim, der Gransauer Mühle
Festspielvereinsvorstand entschied sich für Dosenbier beim Bandabend. Hier von links: Lukas Koch (Vorsitzender Festspielverein), Thomas Gemke (Vorsitzender Leader-Verein), Stefani Schulte (2. Vorsitzende Festspielverein) mit dem Förderbescheid von Leader vor dem neuen Vereinsheim, der Gransauer Mühle © WP | Alexander Lück

Leichtes Spiel hatten an diesem Abend der Balver Lokalmatadore von den Balver Mammuts. Für die im Hönnetal bestens bekannte Partyband endete hier auch endlich die lange Durststrecke. „Es ist unser erster Auftritt seit mehr als anderthalb Jahren“, so Nikolai Klein von den Mammuts. „Während wir in den letzten Monaten unsere Proben im Balver Musikhaus wieder annähernd normal tätigen konnten, waren Konzerte noch in weiter Ferne. Umso mehr freuen wir uns, alle endlich wieder die Leute live in Feierstimmung zu bringen. Und dass wir unsere erzwungene Pause in unserer Höhle vor vielen Freunden und Bekannten beenden können, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.“

+++ SO ROCKT VERSENGOLD DIE BALVER HÖHLE +++

Ungewohnt war der Verzehr von Getränken. Wo früher noch der Gerstensaft frisch aus den Zapfhähnen in die Gläser der Feierwütigen floss, gab es bei dieser Veranstaltung, wie auch am Vorabend oder beim Prophecy-Festival, Getränke aus Dosen. Grund war, dass ansonsten jedes Bierglas bei 60 Grad hätte gespült werden müssen. Daher hatte der Vorstand des Festspielvereins klugerweise auf Fassbier verzichtet.