Balve.
Himmel blau, Luft lau, kein Lüftchen regt sich: Das sind für den Sport-Event Trixxit. Die städtische Grundschule St. Johannes Balve hat ein Veranstaltungspaket des gleichnamigen Bochumer Unternehmens gebucht. Auf dem Sportplatz am Krumplatz geht es in vieler Hinsicht rund.
Das Gelände ähnelt der TV-Show „Spiel ohne Grenzen“. Die Kulissen dienen als spielerische Verpackung der Bundesjugendspiele. Sport trifft Spaß: Das ist gewollt, und genau diese Botschaft kommt bei den Kindern an. Schulleiterin Birgit Heckmann und die federführende Sportlehrerin Anna Weidler atmen spürbar auf.
„Wir haben das Paket ursprünglich schon 2019 gebucht“, erläutert die Rektorin, „da fing das Projekt an, größer zu werden, und ich hatte davon an einer anderen Schule erfahren. Und dann kam Corona. Das ist jetzt der dritte Termin. Und das kommt jetzt super, super gut.“
Die Zustimmung der Eltern ist ihnen gewiss. Sie haben bereits vor drei Jahren einer hälftigen Kostenteilung zugestimmt. 50 Prozent des Events bezahlt der Förderverein, den Rest die Eltern, pro Kind sind das acht Euro.
Es geht Birgit Heckmann und ihrem samt Praktikantin 13-köpfigen Kollegium keineswegs um Kirmes. Hinter der Veranstaltung steht ein pädagogisches Konzept: „Uns geht es um Teambildung, um Bewegung, um Selbstfindung und um Fairness. Dafür wird am Ende auch eine Klasse ausgezeichnet.“
Das fünfköpfige Trixxit-Team hat Stationen aufgebaut, die Kindern Bewegungsspaß versprechen: Basketball, Völkerball, Hindernisparcours. Dazu kommt eine Station, die Weitsprung und zielgerichtetes Werfen miteinander verbindet. Und, ach ja, das 400-Meter-Oval des Stadions wird für Laufwettbewerbe genutzt. „In den Stationen“, berichtet Birgit Heckmann, „sind die Bundesjugendspiele versteckt, die sonst jedes Jahr machen, es wird auch gewertet, aber alles ist etwas schicker.“
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An den Stationen arbeiten Trixxit-Teamer und Lehrerinnen zusammen. Dabei gibt es eine Aufgabenteilung. Die Sportfachleute aus dem Ruhrgebiet kümmern sich um die Organisation. Und das Kollegium feuert seine Schützlinge an. Das ist Birgit Heckmann ganz wichtig.
Ganz wichtig ist ihr auch, dass die Trixxit-Gruppe eine feste Ansprechpartnerin hat: Sportlehrerin Anna Weidler. „Sonst machen wir das immer im Team“, fügt sie ausdrücklich hinzu. Morgens um 6.15 Uhr hat der Aufbau begonnen. Die Kinder haben nichts davon gemerkt. Als sie zum gewohnten Schulbeginn kommen, ist alles fertig. Überhaupt erinnert bei dem Event vieles an gewohnte Sportfeste. Corona scheint weit entfernt.
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Ach ja, Corona. Die Zeit der beiden Lockdowns war für ungezählte Familien eine harte Prüfung. Unfreiwilliger Fernunterricht und erzwungener Stubenarrest waren eine fatale Mischung. Sport im Verein war tabu. Wie war’s an der Grundschule? Die Antwort von Birgit Heckmann überrascht: „Für uns hatte Corona nahezu keine negativen Auswirkungen. Wir haben weiterhin Sport-Unterricht geben können – wegen unseres Schulhofes. Wir haben zwischenzeitlich sogar den Park der Kirche nutzen können. Unser Sport-Konzept haben wir etwas umgestrickt. Wir haben das Basketballfeld und den Soccer-Platz dazu genommen. Bei uns hat Sportunterricht stattgefunden. Man könnte sagen: Wir sind gesegnet.“
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Auf entspannte Art lebendig
Das ist am Krumpaul zu spüren. Die Grundschülerinnen und -schülern aus vier Jahrgängen mit zehn Klassen wirken auf entspannte Art lebendig. Sie brennen darauf, sich bewegen zu dürfen. Das ist gerade während der Pause zu merken. Ob Birgit Heckmann, Anna Weidler und ein anderes Teammitglied: Sie werden von Kindertrauben umringt. Und immer wieder ertönt dieselbe Frage: „Geht’s gleich weiter?“