Garbeck. Drei clevere Azubis von Rickmeier haben die Corona-Krise genutzt. Sie haben Desinfektionsspender entwickelt und gebaut. Wer profitiert davon?

Auf Nick Müller, Jonas Schrimpf und Leon Severin könnenRickmeier-Chefin Christiane Schulz und Ausbilder Patrick Krämer stolz sein: Die drei angehenden Industriemechaniker sind in der Corona-Zeit kreativ geworden. Die Azubis konstruierten Spender für Desinfektionsmittel – und bauten sie. Längst stehen im Unternehmensgebäude in Garbeck. Dort sorgen sie dafür, die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus so gering wie möglich zu halten. Am Freitag zeichnete der Märkische Arbeitgeberverband Azubis, Ausbilder und nicht zuletzt die Geschäftsführerin für ihre Arbeit aus.

Urkunde und Frühstückskorb

Der MAV prämiert Ausbildung bei Rickmeier in Garbeck.
Der MAV prämiert Ausbildung bei Rickmeier in Garbeck. © WP | jürgen overkott

MAV-Geschäftsführer Özgür Gökce und Verbandssprecher Dr. Andreas Weber brachten eine Urkunde und, womöglich wichtiger, einen Frühstückskorb mit.

Der Verband weiß: Corona hat die für Mitgliedsunternehmen aus der Metall- und Elektrobranche Belastungen mit sich gebracht. Dennoch ist der MAV davon überzeugt, dass heimische Unternehmen weiter qualifizierte Mitarbeiter ausbilden müssen, um nach Corona nicht dasselbe Problem wie vor Corona zu haben: Fachkräftemangel.

Die Ausbildung bei Rickmeier findet – nach einem mäßig erfolgreichen Online-Experiment – weiterhin im Betrieb statt. „Im Wohnzimmer stehen keine Maschinen, an denen man lernen kann“, stellt Krämer fest. Im Unternehmen setzt Schulz auf Abstand und Hygiene. „Wir haben einige Besprechungszimmer genutzt, auf die wir die Azubis verteilt haben“, sagt Schulz. Anders sah es in der Berufsschule aus. Severin: „Der Unterricht ist komplett auf Online ausgewichen.“ Berufsschule, digital: Es war ein Test. Er funktionierte.

Nur ein Quarantäne-Fall

Der MAV prämiert gute Ausbildung. Zur Urkunde kam ein Frühstückskorb.
Der MAV prämiert gute Ausbildung. Zur Urkunde kam ein Frühstückskorb. © WP | jürgen overkott

Auch der Einsatz von Schnelltests funktioniert in der Firma. „Wir testen seit letztem Jahr“, sagt Schulz. „Wir haben uns, als die ersten Verdachtsfälle anstanden, eine Krankenschwester besorgt, die Tests durchgeführt hat.“ Die Vorbeugung funktioniert. Bei Rickmeier gab’s bisher nur einen Quarantäne-Fall.