Balve. Hilfe für die Helfer: Das DRK rief SOS. Ohne Veranstaltungen gibt es auch keine Sanitätsdienste. Folge: Erlöse fallen flach. Wie Sparkasse hilft.

Viele Veranstaltungen wären ohne seine Helfer im Hintergrund nicht möglich. Deshalb bedeutet die Coronazeit auch für das Deutsche Rote Kreuz hohe Ausfälle. Und bei der Balver Ortsgruppe laufen dennoch viele Kosten weiter. Deshalb freut man sich über die Unterstützung der heimischen Sparkasse.

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Das heimische DRK organisiert auch im Corona-Jahr erfolgreich Blutspenden. Von links nach rechts: Michael Pingel, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Bllutspendedienst West, Bernhard Krämer (Blutspendenbeauftragter Balve), Matthias Maslow (stellv. Rotkreuzleiter Balve).
Das heimische DRK organisiert auch im Corona-Jahr erfolgreich Blutspenden. Von links nach rechts: Michael Pingel, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Bllutspendedienst West, Bernhard Krämer (Blutspendenbeauftragter Balve), Matthias Maslow (stellv. Rotkreuzleiter Balve). © WP | Alexander Lück

ernhard Krämer, der Schatzmeister der Balver Ortsgruppe, muss gar nicht groß nachrechnen im Rückblick auf 2020: „Wir hatten nur einen Sanitätsdienst in diesem Jahr.“ Und das war beim Karneval in der Garbecker Schützenhalle, welcher noch vor dem Corona-Lockdown stattfinden konnte. Normal sind um die 40 Einsatztage in einem Kalenderjahr, erzählt Krämer weiter. Kaum eine Großveranstaltung in der Umgebung, wo nicht die Engagierten aus Balve für den Ernstfall bereitstehen und im Hintergrund zuverlässig für einen reibungslosen Ablauf sorgen, vom Schützenfest bis zum Reitturnier. Immer wieder aktiv sind sie zum Beispiel auch in der Nachbarstadt Neuenrade zur traditionellen „Gertrüdchen“-Kirmes oder auf dem Schützenfest, weil die dortige Rot-Kreuz-Gruppe keine eigene Sanitätseinheit hat. Das alles fiel natürlich in diesem Jahr aus.

Einerseits ist das bedrückend, weil die DRK-Helfer natürlich auch selber gerne ein Teil all dieser Veranstaltungen sind. Vor allem aber reißt das eine große Lücke in die Kasse. Was Schatzmeister Bernhard Krämer am allerbesten beurteilen kann: Gute 20.000 Euro Umsatz seien dadurch in diesem Jahr weggefallen, berichtet er. „Ein Riesenloch“, so die Einschätzung.

Bernhard Krämer, Schatzmeister und aktuell in Stellvertretung Blutspendenbeauftragter des DRK Balve, funkt in finanzieller Hinsicht SOS.
Bernhard Krämer, Schatzmeister und aktuell in Stellvertretung Blutspendenbeauftragter des DRK Balve, funkt in finanzieller Hinsicht SOS. © WP | Alexander Lück

t nur das: Kosten laufen für die Gruppe weiter, unabhängig von Aktivitäten. Da ist zum Beispiel der Rettungswagen, im vergangenen Jahr vom Balver DRK als Gebrauchtfahrzeug angeschafft und dann ganz nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen umgebaut. Ein treuer Begleiter zuletzt bei den Sanitätsdiensten. 4500 bis 5000 Euro verursacht er an Fixkosten im Jahr, erklärt Bernhard Krämer. „Weil der Wagen im Ernstfall für den Katastrophenschutz eingeplant ist, können wir ihn auch nicht einfach abmelden.“ Also laufen etwa Versicherungen weiter. Wertvoll an dem Rettungswagen ist auch die medizinische Ausstattung. EKG-Geräte, Tragen oder die Sauerstoffversorgung und anderes müssen einmal im Jahr sicherheitsüberprüft werden, verbunden mit weiteren Kosten. Dazu kommt die Ausstattung mit Medikamenten . Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen, müssen sie weg, gekühlte Ware ist ganz besonders sensibel. Und aus verschiedenen Gründen ist es auch nicht einfach möglich, Material dieses Wagens an andere Autos des Rettungsdienstes weiterzugeben. Und die Unterhaltung des Gebäudes ist ja auch noch zu leisten.

Deshalb war die Freude groß, dass nun Sebastian Richter, Baver Marktbereichsleiter der Sparkasse in Balve und Neuenrade, eine Spende am DRK-Heim in Garbeck vorbeibrachte. „Diese 700 Euro helfen uns schon sehr weiter“, war Bernhard Krämer sehr dankbar. Das Geldinstitut hatte auch die Anschaffung des Rettungsfahrzeugs im vergangenen Jahr großzügig unterstützt. „Das DRK leistet eine wichtige Arbeit . Viele Veranstaltungen gäbe es nicht ohne Sie“, unterstrich Richter. Das DRK bleibt immer auf Abruf für den Ernstfall bereit, organisiert auch weiter Blutspendetermine nach Corona-Hygienestandards.

Das DRK unterhält in Balve eine Kleiderkammer.
Das DRK unterhält in Balve eine Kleiderkammer. © DRK Balve

Julian Krämer, Balves Rotkreuzleiter, berichtete im Rahmen der Spendenübergabe, dass man kürzlich wieder für einen Spitzenabdeckung des Rettungsdienstes im Märkischen Kreis gerufen worden sei. Die Bereitstellung der Kräfte sei sehr schnell gelungen, so Krämer. „Eine super Leistung für uns als ehrenamtliche Gruppe.“ Schatzmeister Bernhard Krämer schickt eine Bitte nach Düsseldorf. Unterstützung des Landes sei dringend nötig. Nicht nur den Brauchtumsvereinen, auch den Gruppen, die viele Veranstaltungen erst möglich machen, müsse über diese schwere Zeit hinüber geholfen werden.

Persönlich optimistisch schaut Bernhard Krämer auf die Impfstoffentwicklung. Wenn es dann bald zu den ersten Impfungen komme, werde das Gesundheitsamt im Kreis auch hier über die Logistik entscheiden. Krämer: „Ich kann mir aber schon vorstellen, dass auch das DRK in irgendeiner Form eingebunden wird.“

INFO

Ohne öffentliche Veranstaltungen fehlt dem DRK auch die Möglichkeit, persönlich für seine Anliegen zu werben, konkret auch weitere Fördermitglieder zu gewinnen. Die letzte dahingehende Aktion gab es vor zwei Jahren. Und die sei ziemlich gut gelaufen, erinnern sich Bernhard und Julian Krämer von der Balver Orstgruppe. Aber man hofft hierfür nun auf das zweite Halbjahr 2021.

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