Eisborn. Kriegsdrama in Eisborn: Was passierte in der Nacht zum 12. November 1944 bei einem Absturz am Ebberg? Dr. Rudolf Tillmann will es genau wissen.

Dr. Rudolf Tillmann (79) erforscht die Geschichte des Hönnetals mit Sachkenntnis und Herzblut . Im Umfeld des Volkstrauertags stießen der Heimatverein Eisborn und er auf einen Flugabsturz mit drei Toten im November 1944. Den Historiker lässt das tragische Ereignis nicht los. Er will mehr wissen. Was ist bisher bekannt?

So sieht der Ebberg heute aus.
So sieht der Ebberg heute aus. © WP | Hans Blossey

Drei junge Männer waren in der Nacht zum 12. November im Kriegseinsatz: Reinhold Brachmann (20), Pilot Unteroffizier Kurt Boldt (23) und Robert Härtel (28). Das deutsche Trio war in einem Verband mehrerer Flugzeuge im Einsatz gegen einen britischen Bomberverband, der in dieser Nacht die Hoesch-Werke in Dortmund als Ziel hatte. Boldt steuerte eine JU 88. Das Flugzeug war ein sogenannter deutscher Nachtjäger, „nightfighter“, wie es in den Archiven der gegnerischen Royal Air Force der Briten heißt. „Die Royal Army und auch die Luftwaffe haben diese Einsätze gut dokumentiert“, weiß Tillmann.

Tragisches Ende kurz vor der Landung

Boldt galt als guter Flieger. Bestätigt sind vier Siege im Luftkampf. Die drei jungen Männer kehrten jedoch nicht von ihrem Nachtflug zurück. Ihre Maschine wurde im Luftkampf um 20.45 Uhr abgeschossen – kurz vor der geplanten Landung in Arnsberg. Die JU 88 stürzte auf ein Gelände am Ebberg. Tillmann weiter: „Bei diesem Absturz verlor die gesamte Besatzung ihr Leben.“ Die Leichen wurden zunächst im Spritzenhaus an der Mailinde aufgebahrt. Anschließend wurde die Besatzung nach einer Trauerfeier auf dem Friedhof in Eisborn bestattet. Eine Delegation der Luftwaffe nahm daran teil.

Dennoch bleiben für den Historiker offene Fragen : „Die Daten, die sich auf den Grabsteinen befinden, geben Geburts- und Todesdatum wieder. Der Volksbund gibt für Boldt als Geburtsjahr 1921 an, nicht wie auf dem Stein 1923. Beim Volksbund/Kriegsgräberfürsorge wird Boldt als Feldwebel und mit dem Geburtsjahr 1921 geführt.“ Tillmann will mehr über das Ereignis und die Personen in Erfahrung zu bringen.

Kontakt: ; www.rudolf-tillmann.de .