Balve. Der Balve-Gutschein ist eine Art VW Käfer: Er läuft und läuft und läuft. Die gerade gestartete Runde 6 ist so wichtig wie nie. Die Gründe.
Er ist wie der VW Käfer (die Älteren mögen sich erinnern): Der Balve-Gutschein läuft und läuft und läuft. Stephanie Kißmer vom Stadtmarketing sowie ihre Partner Sebastian Richter von der Sparkasse und Markus Müller von der Volksbank haben die sechste Runde eingeläutet. Ab sofort ist der neue Balve-Gutschein zu haben. Mehr noch: Eine neue Variante des „flachen Blumenstraußes“ (Marketing-Experte Tommy Majic von der Sparkasse) ist für 44 Euro zu haben.
Den Balve-Gutschein gibt seit 15 Jahren. Damals hatte der Chef der Sparkasse in Balve, Anton Lübke, die Idee, Kaufkraft per Wert-Papier in der Stadt zu binden. Der inzwischen verstorbene Stadtmarketing-Chef Gerd Teulings stemmte das Projekt.
Stephanie Kißmer knüpfte da an, wo ihr Vorgänger aufgehört hatte. Mit Erfolg: In diesem Sommer verkündete sie stolz, der Balve-Gutschein habe dem Einzelhandel im Stadtgebiet insgesamt eine Million Euro Umsatz beschert.
Die Gutscheine gibt es für fünf, zehn, 25 oder 50 Euro und eben 44 Euro. Der Schnapszahl-Gutschein richte sich an Unternehmen, die Mitarbeitern eine Freude machen wollen, erklärte Majic. Erhältlich sind die lokalen Wertpapiere bei Sparkasse und Volksbank.
An der Aktion beteiligen sich in der aktuellen Runde weniger Einzelhändler, Betriebe, Dienstleister, Gastronomen und Vereine als bisher. Die Zahl der Vertragspartner schrumpfte von 82 in Runde 5 auf aktuell 72. „Das ist der Tatsache geschuldet, dass es in Balve weniger Einzelhändler gibt als früher“, sagte der Vorsitzende der Balver Werbegemeinschaft, Daniel Pütz. Gerade deshalb sei der Gutschein so wichtig, fügte er hinzu.
Zurückhaltung beim Konsum
Um die Verrechnung kümmern sich die beiden Geldinstitute vor Ort. Die Zehn-Euro-Gutscheine, wissen die heimischen Banker, erfreuen sich der größten Beliebtheit. Die Summe, heißt es, könne am besten gestückelt werden.
Unverändert bleibt die Form von Balves zweiter Währung. Der Gutschein wird unverändert in Papier-Form ausgegeben. Für die schmucke Optik des Wert-Papiers sorgte die heimische Fotografin Pia Mertens. Sie setzte Balve von der Pius-Kapelle aus betrachtet in Szene, im Vordergrund zwei Mammuts: Balves heimliches Wappentier.
Die Projekt-Partner setzen gerade in diesem Jahr viel Hoffnung in das schicke Papier. „Gerade in Zeiten von Corona kommt diesem Gesichtspunkt eine ganz besondere Bedeutung zu“, sagt die lokale Volksbank-Chefin Daniela Hansen. „Die aktuell erneute Verschärfung der Kontaktbeschränkungen sind für uns alle sicherlich nicht einfach, das steht außer Frage. Und es ist absolut notwendig, etwas zu tun, um das Pandemiegeschehen wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen, auch wenn man über Details des derzeitigen Vorgehens sicherlich unterschiedlicher Meinung sein kann.“ Fakt sei, dass Verbraucher „wieder ein Stück nervöser“ werden. So werden größere Anschaffungen verschoben, Anschaffungskredite weniger nachgefragt. Auch Angst um den Job sorge beim Konsum für Zurückhaltung. Sommer: „Jetzt sind die nächsten zwei bis drei Wochen zunächst entscheidend, ob der Teil-Lockdown zur Eindämmung der Infektionszahlen beitragen kann. Wir alle hoffen es – besonders in Hinblick auf das startende Weihnachtsgeschäft.“