Langenholthausen. Weil das Zeltlager in diesem Jahr nicht stattfindet, hat die Landjugend Langenholthausen Kindern und Jugendliche eine große Ferienaktion geboten.

Anders als geplant, aber genauso schön. Auch ohne das traditionelle Zeltlager ermöglichte die Landjugend Langenholthausen in Balve vielen Kindern und Jugendlichen eine unvergessliche Woche Sommerferien.

Und wenn auch noch so viel anders ist in diesem Jahr. Die Gefühlslage von Körper und Gemüt ist beim Betreuerteam am Ende der fünf Tage wie nach jeder großen Ferienaktion: erschöpft, aber glücklich. „Wir sind wirklich froh, dass wir diese Woche so gestalten und unseren Teilnehmern dieses Angebot machen konnten", sagt KLJB-Vorsitzende Pia Theile. Der Blick in strahlende Gesichter voller Dankbarkeit ist der schönste Lohn. Auch die Jüngsten spüren sicherlich, dass die Betreuer in diesem Jahr in einer schwierigen Situation etwas Besonderes auf die Beine gestellt haben.

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Die Absage des alljährlichen und ziemlich beliebten Zeltlagers im Sauerland während der Sommerferien war für das Team der Landjugend letzten Endes alternativlos (auch wenn die Gesetze eine Durchführung bei Beachtung strenger Regeln prinzipiell erlauben). Aber ein Alternativprogramm vor Ort sollte es dennoch geben. Und so beschäftigte sich die Leiterrunde bereits frühzeitig, wie Pia Theile berichtet, mit Hygieneregeln und allem nötigen Drumherum.

Schlager und Gitarrenklänge

Am Freitagabend vor der Langenholthauser Schützenhalle, beim Abschluss der Ferienaktion, ist das zum Beispiel dadurch zu spüren, dass die Bänke nicht dicht an dicht im Kreis stehen. Ansonsten aber herrscht die für ein Zeltlager so typische Lagerfeuerromantik: In der Mitte prasseln bei untergehender Sonne die Holzscheite, drum herum stimmt die Gruppe zum Gitarrenklang in bekannte Schlager ein: „Im Wagen vor mir" oder „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten". Auch Laola-Wellen schwappen umher.

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Viele müssen erstmal etwas zur Ruhe kommen und Luft schnappen, denn der Tag war anstrengend. Ausgerechnet an dem vielleicht heißesten Tag des Jahres war der Hike angesetzt. Diese große Wanderung gehört auf den Zeltlagern immer dazu, normalerweise über zwei Tage und mit Übernachtung. Dieses Mal auf einen Tag begrenzt, aber durch die äußeren Bedingungen nicht weniger schweißtreibend. Die Jugendlichen aus der Gruppe sind schließlich deutlich über zehn Kilometer gewandert, in Richtung Garbeck und Höveringhausen, und hatten auf dem Weg sportliche und kreative Aufgaben zu bewältigen.

Im Schnitt 35 Teilnehmer

Dieses Jahr war es auch möglich, sich nur für einzelne Aktionen und Tage (die morgens begannen und in der Regel am Nachmittag endeten) anzumelden, während die Kinder und Jugendlichen beim Zeltlager natürlich von Anfang bis Ende mitfahren.

Im Schnitt waren 35 Teilnehmer zwischen neun und 16 Jahren dabei. Gestemmt hat das alles ein Betreuerteam aus 15 Personen. „Hier sind wir ziemlich gut aufgestellt", weiß Pia Theile.

Nach dem Start am vergangenen Montag mit sportlicher Aktivität auf dem Fußballplatz im Ort (wir berichteten) gab es die Woche über auch zwei große Ausflüge: in den Wildwald Voßwinkel sowie den Freizeitpark Fort Fun. Außerdem gab es viele zeltlager-typische Spiele. Und es hat alles reibungslos geklappt. Auch dank einiger Unterstützer. So kümmerte sich, wie eigentlich in jedem Jahr üblich, die heimische Kfd an einem Tag um die Verpflegung. Und so hat die Ferienaktion vor Ort auch ein paar Vorteile: Ehemalige Betreuer, wenn auch nicht mehr aktiv dabei, aber der Gruppe weiter verbunden, können am Abschlussabend auf einen kurzen Besuch vorbeischauen.

Alle schlafen zuhause

Auch Ortsvorsteherin Barabara Wachauf und Goldbäcker Charly Grote machen an der Schützenhalle ihre Aufwartung und werden freudig begrüßt. Und noch ein Vorteil, den Pia Theile mit Grinsen im Gesicht eingesteht: dass man sich am Abend nicht um die Nachtruhe der oft noch aufgedrehten lieben Kleinen kümmern muss. Denn dieses Mal schlafen sie ja zuhause.

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Der Einzugsbereich der Jugendgruppe reicht mittlerweile auch über Balve hinaus: Auch aus Menden oder Neuenrade sind Teilnehmer an der Ferienaktion dabei. „Natürlich freuen wir uns, wenn sich unsere Arbeit rumspricht", sagt Theile dazu. Den Nachwuchs frühzeitig an Verantwortung heranführen, auch darauf setzt die KLJB: Das Gruppenspiel zum Abschluss am Freitagabend haben die Teenager vorbereitet, die noch nicht volljährig sind, aber schon bald als vollwertigte Betreuer Aufgaben übernehmen möchten. Denn so schön die Ferienaktion vor Ort auch war. Natürlich hoffen alle, kommenden Sommer wieder in die Ferne schweifen zu können.

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