Balve. Das DRk Balve bietet am 29. Juni einen zusätzlichen Blutspendetermin an. Konserven werden knapp. Anmeldung jetzt auch digital möglich.
Die Blutspende in Balve wird digital. Nicht nur wegen Corona führt das DRK ein Anmeldesystem ein, welches Warteschlangen abschaffen soll. Am 29. Juni gibt es in der Sokola.de einen zusätzlichen Termin. Denn die Pandemie hat für eine dramatische Knappheit an Blutkonserven geführt.
Die Lage ist ernst. Michael Pingel, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Blutspendedienst West, der neben NRW auch die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland umfasst, hat am Mittwoch zum Gespräch ganz aktuelle Zahlen recherchiert. Circa 6000 Blutkonserven sind aktuell für diese Region vorhanden. „Das ist erschreckend wenig", sagt Pingel. Denn normalerweise liegt der Bestand (und auch der Zielpunkt) bei etwa 15.000. So hoch ist etwa auch der tägliche Bedarf für ganz Deutschland.
Die Gründe hängen in erster Linie mit der Corona-Pandemie zusammen. Seit dem Ausbruch können in vielen kleinen Räumlichkeiten keine Blutspenden mehr abgehalten werden. In Balve hat man gücklicherweise andere Kapazitäten mit den auch sonst genutzten Orten, der Realschulaula sowie der Sokola.de in Langenholthausen.
DRK Balve möchte helfen
Der eine oder andere Bürger hat sicher zuletzt auch aus eigener Entscheidung auf eine Teilnahme verzichtet. Und schließlich ist in den letzten Wochen mit den ersten Lockerungsmaßnahmen auch der Verbrauch deutlich gestiegen, weil die Krankenhäuser nun all die zunächst abgesagten, planbaren Operationen nachholen und entsprechend Blutkonserven brauchen.
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Das DRK in Balve möchte deshalb gerne helfen. „Wir wollen zusätzliche Blutkonserven generieren", sagt Bernhard Krämer, Schatzmeister der Ortsgruppe und im Moment in Vertretung auch Blutspendenbeauftragter. Eigentlich wäre noch Sommerpause gewesen bis Mitte August. Nun gibt es aber einen zusätzlichen Blutspendetermin am Montag, 29. Juni, von 16 Uhr an bis 20.30 Uhr in der Sokola.de. Der Termin ist exakt so gewählt, dass auch alle Blutspender des letzten Termins Anfang Mai wieder kommen könnten. Denn es liegt genau der vorgeschriebene Abstand von 56 Tagen zwischen zwei Spenden dazwischen.
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Das Rote Kreuz hofft entsprechend auf viele Teilnehmer. „Bei den letzten Malen waren wir mit der Resonanz sehr zufrieden", sagt Bernhard Krämer. Überhaupt vergibt Michael Pingel vom Blutspendedienst ein großes Fleißkärtchen an die Balver Bevölkerung, spricht von einer, auch im Vergleich zu anderen Städten, hohen Spendenbereitschaft. 1400 bis 1500 Spenden kommen in der Regel jedes Jahr zusammen. „Das ist Spitze", freut sich auch Krämer. Aber auch noch nicht so exorbitant, dass nicht noch eine Steigerung möglich wäre.
Neues Anmeldesystem soll Aufenthalt vor Ort verkürzen
Vielleicht sorgt dafür auch das neue Anmeldesystem. In Balve startet mit dem 29. Juni ein Anmeldesystem auf einen festen Zeitraum. So wird der Aufenthalt vor Ort deutlich gekürzt, spätestens nach einer Dreiviertelstunde soll man durch sein. Viele bisherige Spender haben schon einen Account auf der Seite www.spenderservice.net. Dort kann man ab einer Woche vorher bis zwölf Stunden vor dem jeweiligen Spendetermin einen exakten Zeitpunkt für sich blocken. Weiterhin geht das aber auch über die kostenlose Hotline des Blutspendedienstes.
Neuspender können sich jederzeit registrieren und bekommen dann auch ihr Datum. Dafür stehen dann sieben Liegen in der Sokola.de zur Verfügung, an denen parallel abgezapft wird. Dazu noch eine weitere für spontane Besucher. In einigen Städten läuft bereits die Voranmeldung und feste Terminvergabe. Gestern zum Beispiel in Menden-Bösperde.
Michael Pingel kann aus der Nachbarstadt und ebenso von anderen Orten berichten, dass sich die Resonanz dadurch teilweise deutlich erhöht hat. „Und jetzt kommen auch Spenden wieder die zwei oder drei Jahre gar nicht da waren", hat Pingel beobachtet. Über dieses Ergebnis wäre auch in Balve niemand unglücklich.