Balve. Hollywood kommt nach Balve. Robin Vorsmann und Hape Drilling machen’s möglich. Acht Vorführungen haben sie schon organisiert.

Das Sauerland-Kino-Open-Air startet am 26. Juni im Reitstadion Wocklum mit der Vorstellung des 2015er James-Bond-Abenteuers „007: Spectre“. Und jetzt steht auch schon fest, welche weiteren Filme demnächst in gemütlicher Autokino-Atmosphäre über die Leinwand flimmern werden.

Daniel Craig bei der Premiere von „Spectre“ in der Royal Albert Hall in London, England
Daniel Craig bei der Premiere von „Spectre“ in der Royal Albert Hall in London, England © dpa

Laut Robin Vorsmann und Hans-Peter Drilling, den Initiatoren des Sauerland-Kino-Projekts, ist der Gedanke dahinter, „langfristig coole Open-Air-Veranstaltungen in die Region zu holen“. Aber wenn Ende Juni im Reitstadion der erste Film der Reihe startet, dann beendet das zugleich auch die lange Durststrecke, die Balver Kintopp-Fans vor Ort in den vergangenen Jahrzehnten hinzunehmen hatten.

Denn Filme auf der großen Leinwand gab’s in der Hönnestadt über viele Jahre nicht zu sehen. So war Balve schon bis in die 1950er Jahre eher ein Ort, an dem Betreiber von Wanderkino-Angeboten einen Zwischenstopp einlegten, um ihre mobilen Leinwände aufzustellen. Nur kurze Zeit, nämlich von 1955 bis 1967, gab es ein echtes Lichtspielhaus. Die „Balver Lichtspiele“ im Haus Heilige Drei Könige boten damalig laut Branchenmagazin „Der neue Film“ 320 Sitzplätze. Seit der Kinosaal zum Tanzlokal „Club 67“ (später „Tenne“) umgebaut worden war, wurden Kinofilm-Vorführungen zur Ehrenamtssache.

„Mein Vater war zum Beispiel mit dabei, als Rudolf Rath Filmvorführungen mit seiner Kinogruppe organisierte“, erzählt Hans-Peter Drilling. Um eigene Kinoerfahrungen zu sammeln, habe er selbst das (mittlerweile geschlossene) Kino „Gloria“ in Neuenrade besuchden, oder Anfahrten ins Iserlohner „Cinestar“ und das Neheimer „Apollo“ in Kauf nehmen müssen.

Eintritt für alle Veranstaltungen frei

Demnach im mobilen Kino: Nora Tschirner als Emma Rothner und Alexander Fehling als Leo Leike in einer Szene des Films „Gut gegen Nordwind“.
Demnach im mobilen Kino: Nora Tschirner als Emma Rothner und Alexander Fehling als Leo Leike in einer Szene des Films „Gut gegen Nordwind“. © sony/dpa | Anne Wilk

Daher sei man jetzt auf Organisatorenseite besonders froh und dankbar, dass über die Leader-Förderung, die Unterstützung der Volksbank und weiterer Sponsoren, wie der Brauerei Veltins und der Bäckerei Tillmann so etwas wie das „Sauerland-Kino“ möglich geworden sei. Und so sieht das Programm des Autokino-Open-Airs für Balve aus: Am Freitag, 26. Juni startet man mit „James Bond 007 – Spectre“ die Reihe, am 27. Juni läuft das Drama „Gut gegen Nordwind“, am 28. Juni „Der Patriot“. Action-Comedy gibt’s am 29. Juni mit „Man in Black: International“, am 1. Juli steht mit „Verblendung“ ein Thriller auf dem Spielplan. Launige Komödien zeigt das Sauerland-Kino am 2. und 3. Juli mit „Die Goldfische“ und „Hitch – Der Date Doktor“. Zum Abschluss des Balver Programms spinnt Superheld „Spider Man“ am 4. Juli seine Netze.

Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist während der Leader-Förderung generell kostenfrei. Einlass ist allerdings nur mit einer der limitierten Eintrittskarten möglich. Zur Unterstützung des Projekts läuft parallel eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform „Viele schaffen mehr“ der Volksbank in Südwestfalen. Dort kann man das Geld, was man für ein Ticket investiert hätte, spenden und das Kino somit langfristig unterstützen.

Ziel ist es, Spenden von mindestens 15.000 Euro für das Projekt zu mobilisieren. Als Dankeschön für die Spender hat sich das Team ein System mit „VIP-Plätzen“ einfallen lassen. „Spender können sich so die guten Plätze sichern und gleichzeitig das Projekt unterstützen. Wir würden uns sehr über die Unterstützung freuen“, werben Hans-Peter Drilling und Robin Vorsmann.