Balve. Im Pastoralverbund Balve-Hönnetal wurde der Umgang mit Corona-Regeln in der Messe kritisch diskutiert. Es gibt immer noch Redebedarf.
Auf die traditionelle Sternwallfahrt zu Pfingsten musste die Katholische Pastoralverbund Balve-Hönnetal diesmal verzichten. Dafür wurde am Pfingstmontag ein Open-Air-Gottesdienst in Wocklum gefeiert. Corona-bedingt gestalteten sich alle Heiligen Messen in den vergangenen Tagen anders als gewohnt. Die organisatorischen Anlaufschwierigkeiten der Vorwochen habe man mittlerweile in den Griff bekommen, hieß es.
Im Schatten der Pandemie feiert es sich anders. Das wissen jetzt auch die Gemeinden im Pastoralverbund Balve-Hönnetal. Seit Anfang Mai dürfen Gottesdienste nach der rund zweimonatigen Corona-Zwangspause wieder vor Besuchern gefeiert werden. Doch dazu müssen einige Auflagen erfüllt werden, deren organisatorische Umsetzung zumindest in der Pfarrkirche St. Blasius in einem Fall nicht ganz reibungslos funktioniert haben soll. Was war passiert?
Mitte Mai habe ein Kirchgänger, der wenige Minuten nach Gottesdienstbeginn an der Kirchentür Einlass zur Heiligen Messe erbat, nicht mehr rein gedurft. Auch der Versuch, über die Sakristei trotzdem noch ins Gotteshaus zu kommen, sei von den Verantwortlichen und Ordnern untersagt worden.
In einer Stellungnahme des Kirchenvorstandes räumte dessen Sprecher Ludger Terbrüggen den Vorfall ein, entschuldigte sich im Namen aller für den Fauxpas und erklärte: „Der Grund für die Verwehrung des Kirchenzutritt nach Beginn des Gottesdienstes ist auf ein Missverständnis bei den Vorgaben für den Ordnungsdienst zurückzuführen, der mittlerweile ausgeräumt ist.“
Eine Erklärung, die bei den beteiligten Ordnern für Unverständnis sorgt. Handelte es sich dabei doch um Vorstandsmitglieder der Schützenbruderschaft St. Sebastian, die ehrenamtlich zum Gelingen der Messe unter Corona-Auflagen beitragen wollten. Neben Kompanie-Chef Ralf Schlotmann von der Vierten und Adjutant Lutz Errulat gehörte auch St.-Sebastian-Vereinsvorsitzender Christoph „Keksi“ Rapp zum Ordner-Trio. Und Rapp schildert die Sachlage ein wenig anders, als sie der Kirchenvorstand offiziell kommuniziert. „Ich bin ein wenig irritiert darüber, dass in der Stellungnahme der Kirche von einem Missverständnis gesprochen wird. Wir hatten klare Anweisungen bekommen und die auch so umgesetzt“, sagte Christoph Rapp.
Keine Aussprache
Bisher habe es zwischen Schützenbrüdern und Gemeinde bisher keine Aussprache über den Vorfall gegeben. Konsequenz: „Wir haben da jetzt erst einmal keine Lust mehr auf Ordnerdienst, haben das innerhalb der Bruderschaft weitergegeben, dass jeder der mag, aber trotzdem gerne mithelfen kann.“ Schade findet es Rapp, dass seitens der anderen kirchennahen Organisationen und Vereine des Hönnetals niemand freiwillig Ordnerdienste für St. Blasius angeboten habe.
Seitens der Gemeinde habe man bei der Organisation von „Corona-Gottesdiensten“ aber nachgebessert, wie Elisabeth von Croy vom Netzwerk Katholische Kirche im Hönnetal erklärte: „Die Anfangsschwierigkeiten sind behoben, jetzt läuft alles reibungslos.“ Das sei auch am Pfingstsonntag in St. Blasius der Fall gewesen. 40 Gemeindemitglieder hatten demnach am Gottesdienst in der Kirche teilgenommen.
Auch mit dem Open-Air-Gottesdienst auf der Reitanlage Wocklum am Pfingstmontag seien die Organisatoren zufrieden gewesen.