Balve. Ein Stück Normalität kehrt in die Realschule zurück. Am Donnerstag, 23. April, kommen die Zehntklässler wieder. Doch nichts wird sein wie vorher.

Die Zehntklässler der Realschule kehren am Donnerstag, 23. April, ins Gebäude am Krumpaul zurück. Am 4. Mai kommen die Neuner dazu. Danach wird entschieden, wie die Schule mit den anderen Jahrgängen verfährt. Dennoch läuft der Unterricht in Corona-Zeiten ganz anders ab als gewohnt. Schulleiterin Nina Fröhling sagte im WP-Gespräch, was Schüler, Lehrer und Eltern erwartet.

Wie wird der Infektionsschutz gewährleistet?

Nina Fröhling Wir haben zwei Klassen, und die teilen wir noch mal auf in zwei Gruppen. Die Gruppen sitzen in unterschiedlichen Flur-Bereichen. Wir haben nicht ganz 30 Kinder. Aber es werden nie alle Kinder gleichzeitig da sein. Wenn an jedem Tisch nur ein Kind sitzt, können wir den Abstand gewährleisten. Ob Treppenhausgeländer, Türen oder Tische: Alles ist desinfiziert worden. Und das wird jeden Tag neu gemacht. Außerdem ist regelmäßiges Stoßlüften vorgesehen. Da erhalten unsere Lehrer noch eine To-Do-Liste an die Hand.

Wie sieht’s mit Handdesinfektion aus?

Das ist laut Gesetz nicht erforderlich. Aber uns wurden Seife und Einmalhandtücher bereitgestellt. Die Schüler werden eine kleine Einführung erhalten, was Händewaschen, Nies-Etikette und Abstandsregeln angeht.

Wie gehen Sie mit Atemschutz um?

Realschulsozialarbeiterin Martina Reisloh (links) mit Jugendlichen des Schulsozialprojekts „Kleiderspende für Obdachlose“. So eng dürfen Schüler - egal, wie gut sie sich verstehen - vorerst nicht mehr zusammen sein.
Realschulsozialarbeiterin Martina Reisloh (links) mit Jugendlichen des Schulsozialprojekts „Kleiderspende für Obdachlose“. So eng dürfen Schüler - egal, wie gut sie sich verstehen - vorerst nicht mehr zusammen sein. © WP | Marcus Bottin

Das ist nicht vorgesehen. Da habe ich mit der Stadt drüber gesprochen. Die FFP-3-Masken (bester Standard; Red.) haben wir sowieso nicht. Selbstgenähter Atemschutz ist nach 60, 70 Minuten durchgefeuchtet. Außerdem schützt man nur andere und nicht sich. Das kann im Unterricht nicht gebrauchen. Ein weiterer Punkt: Wo kann man die Ware beziehen? Da sehe ich interkommunale Probleme, Probleme durch Konkurrenz zwischen den Städten. Anderes Personal braucht die Masken dringender als unsere Schüler.

Gibt es Änderungen für die Pause?

Es gibt versetzte Pausen und verschiedene Pausenbereiche, so dass die Kinder immer nur in ihren Bereichen sind und sich nicht vermischen. Wir sind aber nicht die Polizei. Wir können nur an Verstand und Vernunft der Kinder appellieren, die neuen Regeln einzuhalten.

Gibt es im Kollegium Mitglieder, die zu Risikogruppen zählen?

Ja! Wir haben zwei Risikogruppen: aufgrund des Alters und aufgrund von Vorerkrankungen. Das betrifft insgesamt fünf Kollegen, und wir haben noch eine werdende Mutter. Sie steht kurz vor dem Mutterschutz. Da nehmen wir sie natürlich aus dem Unterricht heraus. Wir haben die Kinder darauf vorbereitet, dass es Unterricht von unterschiedlichen Lehrern geben wird. Trotzdem können wir den Unterricht auf jeden Fall gewährleisten. Die Priorität liegt auf den Hauptfächern. Die Kinder sollen auf die Prüfungen vorbereitet werden.

Sind Veränderungen bei Prüfungsterminen festgelegt worden?

Lerntage an der Realschule Balve: Klasse 7b jubelt.
Lerntage an der Realschule Balve: Klasse 7b jubelt. © WP

Die Zentralen Prüfungen gibt es in diesem Jahr nicht. Sie waren vorgesehen für den 12., 14. und 19. Mai. Der Staatssekretär sagt, die Schüler konnten sich nicht richtig vorbereiten. Für unsere Schule gilt das allerdings nicht. Unsere Kinder hatten in den Hauptfächern nur für Prüfungsvorbereitungen eine Wochenstunde mehr. Im Februar gab es die Lerntage. Da ging es nur um Prüfungsvorbereitungen. Wir könnten andere Prüfungstermine nehmen. Wir werden uns noch mal mit den Kollegen besprechen. Aber wir meinen, wir kommen mit den vorgegebenen Terminen zurecht. Unsere Kinder sind top-vorbereitet.