Balve. Für Postboten war die Osterzeit wie Weihnachten. Es war wegen Corona extrem viel zu tun. Doch die Kunden zeigen sich dankbar.
Die Osterzeit erinnert die Mannschaft von DHL/Deutsche Post an Weihnachten. So viel hatten Teamleiterin Silvia Klapp und ihre Kollegen in den vergangenen Tagen zu tun. Der Boom ist den Corona-Beschränkungen für den Einzelhandel geschuldet. Die Kundschaft weiß den Einsatz der Zusteller zu schätzen. Silvia Klapp berichtet von rührenden Rückmeldungen.
So entdeckten Mitarbeiter des Logistik-Riesen jüngst einen Zettel in Briefkastenhöhe. Briefpapier mit einer gezeichneten Rakete des Kinderbuch-Autors Janosch enthielt eine aufmunternde Botschaft. In Schönschrift stand dort: „Liebe Post- & Paketzusteller*innen. Danke, dass Sie für uns unterwegs sind.“ Das handschriftliche Dankeschön war mit einem dicken roten Herz garniert.
Osterzeit erinnert an Weihnachten
Tatsächlich stemmen die DHL-Zusteller so viel Arbeit wie sonst nur im Advent. Unternehmenssprecherin Jessica Balleer: „Wir sehen im DHL-Paketbereich etwa seit Ende März eine täglich steigende Zahl von Paketsendungen, deren Menge mittlerweile spürbar über der des Vorjahres zu dieser Zeit liegt. Mit Blick auf die aktuellen Reiseeinschränkungen und auf Ostern, wird diese Menge voraussichtlich noch weiter ansteigen. Tatsächlich haben die Mengen aktuell Vorweihnachtsniveau erreicht, daher sind die Kolleginnen und Kollegen aber auch bestens mit solchen Anforderungen vertraut.“
Silvia Klapp hat sich auch darauf eingestellt, dass Mitarbeiter womöglich Urlaub oder freie Tage nehmen müssen, um daheim Kinder zu hüten. „Ich bitte die Kollegen darum, mir rechtzeitig Bescheid zu sagen.“ Zusätzliche Aushilfen seien aber nicht nötig: „Wir sind im Moment gut besetzt.“
Die Deutsche Post/DHL hat ihre Kapazitäten hochgefahren. Silvia Klapp: „Wir haben jetzt eine zweite Schicht eingerichtet. Die erste Schicht beginnt um 6.45 Uhr, die zweite Schicht kommt um 9.30 Uhr.“ Kollegen aus anderen Unternehmensbereichen, wie dem Brief- oder Landfrachtgeschäft, unterstützen die Kernmannschaften.
Und was will die Kundschaft? Mode sei rückläufig, ein starkes Plus gebe es bei Lebensmitteln und Tiernahrung, stellt DHL-Sprecherin Balleer fest.
Aber bei wem bestellen Verbraucher die Ware? „Da die Geschäfte alle zu haben, bestellen die Leute viel online“. Berichtet Silvia Klapp aus persönlicher Erfahrung.
Entspannte Reaktionen
Der Bestellboom bei lokalen Online-Händlern und internationalen Konzernen hat Folgen. „Es kann zu punktuellen Verzögerungen kommen, beispielsweise bei den Abholfahrten“, wirbt DHL-Sprecherin Balleer bei der Kundschaft um Verständnis. Tatsächlich erleben Zusteller an den Haustüren entspannte Reaktionen auf das corona-bedingte Abstandhalten. „Und dass wir bei der Übergabe der Pakete keine Unterschrift mehr brauchen, finden die Kunden sogar richtig gut“, weiß Silvia Klapp.
Mehr noch: Silvia Klapp erlebt sogar ausdrücklich Dankbarkeit. „Kunden bedanken sich, dass wir Abstand halten und dass sie den Scanner nicht mehr in die Hand nehmen müssen. Und immer wieder sehen wir auch Dankeszettelchen.“Bleibt die Frage, ob es in Zeiten verbreiteter Hamsterkäufe auch Menschen gibt, die ihren Stress an Post- und Paketboten auslassen. Silvia Klapp spontan: „Das ist mir nicht bekannt.“