Balve. . Ein wichtiges Mahnmal, beschmiert: Das war ein Ärgernis. Jetzt ist alles wieder gut. Werner Ahrens machte es möglich.
Die Hexenverfolgungsstele auf dem Galgenberg ist wieder hergerichtet. Die Stele war 2017/2018 mit Holzkohle beschmiert, bei Trinkgelagen mit Flaschen beworfen und mit Filzstift beschmiert worden. Der Ehrenvorsitzende der Balver Heimatwacht, Werner Ahrens, hat nun der Stele einen neuen Anstrich gegeben.
Rückblick: Im Jahr 2006 errichtete die Heimwacht Balve eine fast drei Meter hohe Hexen-Gedenkstele. Sie soll an die Folgen des Hexenwahns in Balve erinnern. Für die rund 300 hingerichteten Opfer soll das Mahnmal auch eine symbolische Wiedergutmachung sein. „Hier starben durch Feuer, Schwert und Galgen ca. 300 Frauen und Männer aus dem Balver Land im Hexenwahn im 16. und 17. Jahrhundert“, steht auf der Stele.
Es waren grauenvolle, unmenschliche Geschichten. Sie sind beim Sauerländer Heimatbund über die Hexenprozesse in Balve von 1592 bis 1666 dokumentiert. Betroffen waren Menschen aller Stände, längst nicht nur die Ärmsten. Oft wurden sie enthauptet, ihre Leichname verbrannt.
Das Schicksal der Bürgermeisterin
Stellvertretend für viele Menschen steht das Schicksal der Bürgermeisterin Anne. Als sich ihr Mann, der Stadtvater, außerhalb von Balve aufhielt, wurde sie – ebenso wie zehn andere Personen – am 5. Oktober 1628 enthauptet. Die Hexenkommissare indes verbrannten ihre Leiche nicht. Vielmehr begrauben sie an einem Dornenstrauch am Wachtloh.
Unschuldige erhielten ihre Ehre zurück
Die Einweihung der Stele fand vor zwölf Jahren unter großer Beteiligung der Balver Bevölkerung und dem ehemaligen Herzogtum Westfalen statt, wie sich Werner Ahrens erinnert.
Balves Rat hat am 24. Juni 2015 auf Antrag der Heimwacht Balve die unschuldig hingerichteten Bürger aus dem Raum Balve rehabilitiert. Mit diesem Schritt erhielten sie ihre Ehre zurück.
An der Stelle lädt eine Bank lädt zum Verweilen ein.
Die Heimwacht hat zur Errichtung der Stele eine 16-seitige begleitende Schrift herausgegeben.