Neuenrade/Balve. Das Jugendnetzwerk Neuenrade treibt Projekte für junge Leute im Hönnetal voran. Stadtgrenzen waren gestern.
Das Leader-Projekt „Jugendnetzwerk Neuenrade“ führt Jugendliche und Vereine sowie Kooperationspartner jeder Art zusammen, um die Wünsche der Jugendlichen im Hönnetal zu realisieren. Gemeinsam werden Ideen gesammelt, um für Neuenrade attraktive Jugend-Angebote zu schaffen und die einzelnen Akteure eng mit einander zu verzahnen. Was will die Jugend im Hönnetal wirklich? Und wie sollten die regelmäßigen Freizeitangebote in der Region aussehen, um möglichst viele junge Menschen zusammenzubringen?
Fragen, die in den vergangenen Jahren in Neuenrade und Umgebung nicht präzise gestellt wurden, wie Agnes Tramberend, Mitarbeiterin des Jugendzentrums Neuenrade meint. Dabei handelt es sich jedoch um einen wichtigen Baustein, wenn man auf das Thema Stadtentwicklung blickt. Grund genug also, um den jungen Menschen vor Ort ein offenes Ohr anzubieten und ihre Wünsche für ein attraktiveres Hönnetal gemeinsam mit den Ideengebern umzusetzen. Um das dauerhaft zu gewährleisten, wurde das „Jugendnetzwerk Neuenrade“ ins Leben gerufen, eine Kooperation zwischen der Stadt Neuenrade, dem Verein Forum Neuenrade, der Stadtbücherei und Zelius, der Freien Waldorfschule, der Schulsozialarbeit, dem Jugendzentrum und der Hönnequell-Schule.
Finanziell unterstützt wird das Projekt durch den Verein „Leader sein! – Bürgerregion am Sorpesee“, der die EU-Mittel für die Umsetzung des Jugendnetzwerks bereitstellt. „Dreh- und Angelpunkt des Projekts sind die regelmäßig stattfindenden Jugendkonferenzen, in denen die Jugendlichen mit den lokalen Akteuren zusammengebracht werden“, erklärt Agnes Tramberend.
Erstmals hatte das Jugendnetzwerk im November des Vorjahres zu so einer Veranstaltung aufgerufen. Die Resonanz war mehr als gut. „Tatsächlich waren wir überrascht, wie viele zwischen 13- und 24-Jährige wir schon mit der Kick-Off-Veranstaltung erreicht hatten“, erzählt Tramberend. Über 140 Jugendliche und Erwachsene tauschten sich überaus produktiv aus. Ideen wurden gesammelt und erste Gruppen zusammengestellt, um die Umsetzung voranzutreiben.
Mittlerweile haben die Konferenzen unter dem Titel „Pimp your Hometown“ reichlich Früchte getragen. So gründeten sich gleich zu Beginn schon drei Gruppen, die verschiedene Ideen voranbrachten. Gemeinsam mit der Stadtbücherei hat man die sogenannte Lesenacht konzipiert, die durch Zusammenarbeit mit Vereinen und der Hönnequellschule umgesetzt werden soll.
Ferner hat eine der Gruppen die Reihe „Pimp your Kitchen“ im Jugendzentrum Neuenrade angeschoben. Bei der Veranstaltungsreihe mit Event-Charakter kochen Erwachsene und Jugendliche gemeinsam. Gut angelaufen sind ebenfalls die Flohmärkte im Juz.
Jugendzentrum rockt Neuenrade
Erfolgreich hat das Jugendnetzwerk ebenso das Format „Rock im Wohnzimmer“ ins Jugendzentrum auf der Niederheide gebracht. Bei dem experimentell ausgerichteten Konzert-Highlight, finden Musiker unterschiedlicher Genres zusammen. So trafen beim Event in der Vorwoche die Rockband „Ölspur“, die Musikanten des Musikvereins Affeln und die Streicher der Musikschule Lennetal aufeinander.
Durch „Leader sein“ hat das Jugendnetzwerk Neuenrade neue Anknüpfungspunkte zu Projekten finden können, die über die Stadtgrenzen hinausreichen, um die Wünsche der Jugendlichen umzusetzen. Bereits bei der ersten Jugendkonferenz wurde thematisiert, dass Neuenrade ein Kino schmerzlich fehlt. Ein Stück weit Abhilfe schafft das Netzwerk aktuell mit den „Pimp your Hometown“-Kino-Veranstaltungen in der Stadtbücherei. Zukünftig sollen aber auch die Balver Hans-Peter Drilling und Robin Vorsmann mit ihrem Leader-Projekt „Sauerland-Kino“, der mobilen Open-Air-Leinwand, mit ins Boot geholt werden.