Garbeck.
Schnapsideen, vorgetragen mit dem nötigen Bierernst: Das ist das Erfolgsrezept des Karnevals in der Schützenhalle Garbeck. Eingeladen hatte, wieder einmal, MGV Amicitia Garbeck – wohl wissend, dass die Balver Schützen parallel in der Realschule tagten. Tatsächlich konnte sich der Männerchor nicht über zu wenig Zuspruch beklagen. „200 Leute waren da“, freute sich Ingo Mettken von den „Hellen Köppen“, „wir mussten noch Tische dazustellen.“
Rivalität zwischen Balve und Garbeck
Die „Hellen Köppe“ pflegen lustvoll die Rivalität zwischen Garbeck und Balve, die ein bisschen an Dortmund gegen Schalke im Kleinformat erinnert. Für Ingo Mettken liefert sie einen schier unerschöpflichen Vorrat an Gags und Sticheleien. So kriegten die Balver Schützen einen auf den Hut – weil sie sich traditionsgemäß so viele Sticker an ihre grüne Kopfbedeckung pappen. Das Lied heißt passenderweise „Mein Hut, der ist aus Balve“.
Der Abend fing aber ganz klassisch mit Garbecker Dorfkolorit an. Die singende Herrentruppe hatte das Jahr damit begonnen, eine Wettschuld einzulösen – beim Frauenchor Cantiamo. A cappella sang sie davon, was „am ersten des Jahres“ (Titel) passierte. Chor-Chefin Martina Simon zeigte sich auf der Bühne hochprozentig zufrieden. Sie ließ ein Tablett mit Schnapsgläsern herumgehen.
Humoristisch wurde auch die Sängerfahrt vom Vorjahr aufgearbeitet. Das unter Regie von Gastronom Heinz Friedriszik wiedereröffnete „Haus Syré“ verwandelte sich auf der Jecken-Bühne in die „kleine Kneipe“. Gewürdigt wurde auch die Vorliebe eines Sangesbruders für „griechisches Schwein“, das irgendwie auch Udo Jürgens huldigte. Der Griechenland-Fan hatte im Vorjahr ein erstaunliches Erlebnis: „Während wir hier 40 Grad hatten“, juxte Ingo Mettken, „hatte er nur 30 Grad.“ Sommerfrische in Griechenland – das kommt selten vor. Ingo Mettken: „Ich glaube, er wollte das genau so.“
Ein bisschen „Wetten, dass..?“ gehört regelmäßig ebenfalls zum hochtourigen Programm. Die Dorfwette ist ein festes Element. Im sogenannten Suffschuppen mussten elf Schützen versuchen, den Ententanz in passender Verkleidung aufzuführen – „mit der Original-Choreografie, natürlich“, wie Ingo Mettken hinzufügte. Immerhin war ein Schnapszahl zu feiern: 44 Jahre Ententanz. „Die Elf haben mit Bravour gewonnen. Jetzt müssen wir vorm Schützenfest die Schmückstellen abklappern und die Leute musikalisch ein bisschen aufs Schützenfest einstimmen.“ Spenden werden dabei auch gesammelt.
Und das waren nur einige, wenige Höhepunkte der dreieinhalbstündigen Spaß-Offensive – „ohne Pause“, wie Ingo Mettken betonte.
Als Attraktion der Veranstaltung gilt auch die Tombola. Immerhin waren zwei Brauerei-Besichtigungen für je 20 Personen gewinnen. Auch ein Schinken gehörte zu den Top-Preisen.
Jecken vor der Bühne in Zivil
Eine Besonderheit des Garbecker Karnevals ist übrigens, dass sich nur die Narren auf der Bühne verkleiden. Die Jecken vor der Bühne tragen zivil. „Einmal, vor vielen Jahren, war eine verkleidet“, erinnert sich Ingo Mettken, „sie kam als Biene Maja. Davon redet das Dorf noch heute.“