Garbeck. . Volle Hütte in Garbeck. Kein Wunder, die „Hellen Köppe“ hatten gebeten. Stets stellt sich das Dorf die Frage: Wer wird durch den Kakao gezogen?
Es bleibt dabei: Wer sich in Garbeck etwas zu Schulden kommen lässt oder sonstwie für eine erinnerungswürdige Aktion sorgt, sollte besser die „Hellen Köppe“ nichts davon wissen lasse. Wenn man nicht möchte, dass die Anekdote auf großer Bühne in humorvoller Form ihre Würdigung erfährt. Am Samstagabend war es wieder so weit.
Der Auftakt
Gut gefüllt präsentierte sich die Garbecker Schützenhalle. Darin: Menschen in froher Erwartung eines unterhaltsamen Abends, vielleicht aber auch mit etwa Bammel vor der Frage, ob der Kelch der öffentlichen Erwähnung an ihnen vorübergehen mag. Ortsvorsteher Christoph Haarmann wurde zu Anfang etwa bescheinigt, er habe sich im letzten Jahr „artig“ verhalten, er habe nichts zu befürchten. „Jetzt geht´s los, denn wir sind die Hellen Köppe“, starteten die acht Herren auf der Bühne mit einer Höhner-Melodie in ihr Programm. Schickten Grüße an den abwesenden Alexander Schulte („Wir brauchen dich hier oben“, so Ingo Mettken).
Die Garbecker Schützen
Und blickten dann etwa zurück auf einen Verein, „der es im vergangenen Jahr wirklich nicht einfach hatte“: die Garbecker Schützen. Nicht nur, dass sie die ersten waren, die ihre Wette im Rahmen des Helle- Köppe-Abends gegen den Gastgeber nicht gewinnen konnten (wie der MGV-Ableger mehrfach genüsslich betonte), dazu kam auch noch die turbulente Jahershauptversammlung mit der Frage, wo denn die Garbecker Königspaare abzuholen seien. Schließlich mache noch die Vogelstange Sorgen, müsse erneuert werden. „Bange um ihre Stange“ sei deshalb der Schützenfamilie. Mit Bürgermeister Hubertus Mühling stehe angeblich ein Abnehmer für das alte Teil bereit, der den Motor in den Rathaus-Aufzug einbauen möchte. Auf drei königsblaue Garbecker Könige in Folge verwiesen die Hellen Köppe ebenso. „Nur bei uns schaffen es Schalker, Erster zu werden“, grinste Ingo Mettken.
Die Saalwette
Der danach die neue Saalwette verkündete: Der Frauenchor „Cantiamo“ war dieses Mal der auserkorene Wettpartner, und er sollte zum Ende des Abends mindestens 15 Sängerinnen auf die Bühne bringen, in Männer-Klamotten gewandet (die MGV-Sänger-Jacken wurden gestellt), und dort das Lied der „Holden kleinen Müllerin“ darbieten, so wie es der MGV „Amicitia“ zu später Stunde immer gerne tut. Gleich nach Wettverkündung brach eine gewisse Unruhe in der Halle aus, und ein paar Damen verließen den Saal, vermutlich um konspiratv die Köpfe zusammen zu stecken und erste Planungsschritte einzuleiten. Und was soll man sagen? „Cantiamo“ gelang die Aufgabe auf beeindruckende Art und Weise, sogar mit mehr Sängerinnen als gefordert. Über den nun verlorenen Wetteinsatz der Hellen Köppe kann sich sogar der ganze Ort freuen, denn die Sänger wollen nun am 1. Januar 2020 in wiederbelebter Tradition des Neujahrssingens mit gesungenen guten Wünschen von Haus zu Haus ziehen. Der Erlös soll dann sowohl einem guten Zweck wie auch der Cantiamo-Kasse zugute kommen.
Das Jungferngut Lösse
Außerdem blickten die Hellen Köppe auf einen kulinarischen Besuch auf dem Jungferngut Lösse zurück oder würdigten einen mittlerweile wohl auch in heisigen Haushalten weit verbreiteten Küchenhelfer („Dank Termomix wollen die Ischen nicht mehr kochen, sondern nur noch mischen.“).
Die große Politik
Um die große Politik ging es auch, Ingo Mettken beschäftigte sich mit Feinstaub-Grenzwerten und Dieselfahrverboten. In Oldenburg hätten zuletzt die Grenzwerte ausgeschlagen, obwol die Innenstadt für einen Marathonlauf gesperrt war. Absurd.
Der MGV-Verdienstorden
Deutlich berechtigter war aus Sicht der hellen Köppe ihre Verleihung des MGV-Verdienstordens an Theo Klüter: ein Garten-, Wein- und Wanderfreund, Sänger, Bürgerbusfahrer a.D. und vor allem „hilfsbereit hoch zehn.“ Eine naheliegende Wahl, die auch mit einem Song noch gewürdigt: „Ein Mensch, der tut uns allen gut“ auf die Melodie von „Highland Cathedral“, manchen besser in den kölschen Version als „Du bes die Stadt“. Das war mal wieder großes Kino.
Die Tombola
Und was wäre die Helle-Köppe-Show ohne die Tombola? Jutta Heymer hat bei der Tombola am Samstagabend den ersten Preis gewonnen, und Franz-Josef Stüken (sehr zur Erheiterung der Hellen Köppe) erwies sich als Serientäter: Er gewann wieder mal den Schinken.