Garbeck. Ingo Mettken heizt Garbecks Jecken mit frechen Versen ein. Im WP-Gespräch verrät er, wie er arbeitet - und was er macht, wenn es zu deftig wird.
Ingo Mettken handelt mit Leuchten. Auch am Mikro ist der Garbecker eine Leuchte. Kein Wunder, dass er im Karneval zu den „Hellen Köppen“ zählt. Sein Talent für Scherz, Ironie und tiefe Bedeutung offenbarte der Mann von der Kult-Band Amigos auch im Interview.
Heinz Schenk hat mal festgestellt: Witzischkeit kennt keine Grenzen. Gilt das auch für Sie?
Ingo Mettken (lacht) Natürlich, klar.
Hape Kerkeling hat ein Lied daraus gemacht. Das geht so: „Witzischkeit kennt keine Grenzen, Witzischkeit kennt kein Pardon.“
Genau! Bei mir gibt’s kein Pardon.
Wer kriegt was auf den Deckel?
aaaaa! Das ist ein gut gehütetes Geheimnis. Jeder, der etwas verbrochen hat, was uns zu Ohren gekommen ist, ist dran. (Pause) Deswegen wird uns viel zugetragen.
Sind Sie Knecht Ruprecht, lustige Version?
Wir sind harmloser.
Die Schläge tun nicht so weh. Seit wie vielen Jahren machen Sie das?
Die Truppe gibt es seit etlichen Jahren. Ich bin seit 23 Jahren dabei. Aber die Truppe gab’s schon weit vorher.
Ist Ihnen in der langen Zeit schon mal der Zündstoff ausgegangen?
Nein, der Zündstoff geht uns nie aus. Sollte es mal etwas dünn sein, dürfen wir auch gern mal etwas flunkern. Der Karneval erlaubt den Akteuren immer ein bisschen mehr, als man das sonst im Alltag darf.
Ich nehme, Sie haben Ihr Publikum so eingenordet, dass schon vorher lacht, weil es glaubt: Jetzt kommt ein Kracher.
Die Leute haben ein ganz gutes Gespür dafür, was von uns kommen könnte. Aber wir schicken Sie gern auch mal auf den Irrweg. Das Publikum weiß natürlich schon, was es erwartet, und deshalb kommt es ja auch so gerne.
Hatten Sie damals, bei Ihrem Start, Angst, dass einer der Witze nach hinten losgehen könnte?
Ich muss sagen: Ich schreibe die Geschichten seit 1999. Nö, ich habe keine Angst, dass irgendetwas nicht zündet. Wenn man das merkt, muss man schnell spontan was einlegen. Beim Auftritt geht es viel um Spontaneität. Man kann nicht alles bis aufs Kleinste vorbereiten. Viel hängt vom Zusammenspiel der Akteure ab.
Sind Sie ein humoristisches Naturtalent?
Das weiß ich nicht. Mit fällt es leicht, etwas in Reim- oder Liedform aufzuschreiben, wenn ich das passende Futter habe.
Mal unter uns gesprochen: War die erste Bühne das Klassenzimmer?
In der Schule war ich relativ unauffällig. Ich war kein Klassen-Clown.
Hatten Sie ein humoristisches Erweckungserlebnis?
Hm, weiß ich nicht. Aber mir geht das Schreiben relativ leicht von der Hand. Es sind ein Voraussetzungen nötig: Ich muss erst mal eine gute Vorlage bekommen. Dann gehe ich hin und picke mir aus dem großen Melodien-Reichtum, den es gibt, etwas heraus, die passt. Dann setzt man sich hin und schreibt. Das muss natürlich von der Phrasierung her passen – und die Pointen müssen an der richtigen Stelle stehen. Im Laufe der Jahre entwickelt man ein Gefühl dafür. Man setzt sich auch etwas unter Druck. Wenn ich wüsste, dass ich in vier Tagen was hinbekommen muss, dann schaffe ich das auch.
Haben Sie Vorbilder?
Was ich richtig klasse finde, ist die Kölner Stunksitzung. Die Macher stricken Songs um, mit viel Wortwitz, das finde ich schon gut.
Können Sie beim Auftritt in den Gesichtern lesen?
Das kann man. Man kann merken, wenn ein Witz zu anzüglich war.
Wer guckt denn böse: Männer oder Frauen?
Frauen! Stichwort: Fremdschämen.
Wie kriegen Sie die Kurve?
Da geht nicht viel. Da hilft nur Charme.
INFO
MGV Amicitia Garbeck wird am Samstag, 25. Januar, jeck. Einlass in die örtliche Schützenhalle ist um 18.30 Uhr. 19.30 Uhr eröffnet der neue Vorsitzende Ludger Schulte-Fabry die Sause.
Die „Hellen Köppe“ liefern einen satirischen Jahresrückblick. Amicitia löst die verlorene Wette gegen Frauenchor „Cantiamo“ ein. Thomas Weber spielt Narren-Hits. Zudem lockt eine Tombola.