Garbeck. .
Die Familienfeier des MGV Amicitia Garbeck ist stets ganz großes Kino. So auch am Samstag, als die Karnevalstruppe „Helle Köppe“ mit ihren Liedern die Schützenhalle in ein Tollhaus verwandelte. Wohin der Blick auch ging, unter den 200 Gästen herrschte von der ersten bis zur letzten Minute Frohsinn und Heiterkeit bis in den frühen Sonntagmorgen.
Dass sich Jung und Alt bei den Sängern sehr gut aufgehoben fühlen, daran besitzt Ingo Mettken großen Anteil. Der Chef-Texter und Moderator der traditionellen Veranstaltung versteht es, den Jahresrückblick so geschickt aufzubereiten, dass das örtliche und überörtliche Geschehen von ihm mit spitzer Zunge und den „Hellen Köppen“ in musikalischer Form für Heiterkeit sorgt. Da Ingo Mettken seit nunmehr 15 Jahren als Chef-Texter verantwortlich zeichnet, sorgten die Sänger am Samstagabend für eine Überraschung.
Moderator Ingo Mettken stand, ohne dass er ahnte, was vor ihm auf der Bühne passiert, plötzlich im Rampenlicht. Weil jeder weiß, dass er es hasst, wenn der Spot auf ihn gerichtet ist, schaute er erst einmal ungläubig auf den 1. Vorsitzenden Alexander Schulte, als der mit seiner Laudatio begann.
Aber schon nach den ersten Sätzen war klar: Ingo Mettken sollte an diesem Abend geehrt werden. „Danke für Deine tolle Arbeit. Du hast immer einen neuen Reim parat und opferst sehr viel Freizeit für uns. Manch einer fürchtet Deine Zunge, spitz und auch immer direkt, aber jede Story, die wir hier bringen, ist korrekt“, lobte der Vorsitzende den „Chef-Kopp“ der neun „Hellen Köppe“ und verlieh ihm für seine großen Verdienste um die Familienfeier den MGV-Orden.
Diese Auszeichnung unterstützten die Gäste mit Standing Ovation. Immer wieder brandete Jubel auf, der unterstrich, was Alexander Schulte zuvor gesagt hatte: „Schön, dass es Dich gibt, denn ohne Dich gäbe es unsere Familienfeier nicht.“
In der Tat ist es so, dass der Chef-Texter sich immer wieder Gedanken darüber macht, wie er mit seines Sangesbrüdern die Gäste fast vier Stunden lang bestens unterhalten kann. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, schaut er sich erst einmal in den eigenen Reihen um, sprich bei den Sängern und deren Frauen. Dabei wurde er gleich mehrmals fündig, und zwar beim Junggesellenabschied von Thomas Flöper, der mit seinen Kumpels nach Bremen gefahren war, um in der Hansestadt richtig einen drauf zu machen.
400 Euro für eine Taxi-Fahrt
Im Mittelpunkt stand aber nicht Sangesbruder Flöper, sondern Wolle und Prolle. Die beiden waren in Bremen so gut unterwegs, dass sie die gemeinsame Heimfahrt verpassten. Während Wolle sich per Taxi für 400 Euro nach Hause kutschieren ließ, reiste Prolle mit dem ICE, allerdings endete seine Fahrt nicht in Garbeck, sondern vorerst in Bochum. Er war eingeschlafen.
Sehr schön war auch die Shopping-Tour der „Häsin“ nach Dortmund. Dort angekommen, stellte die Garbeckerin fest, dass sie ihr Auto nur eine Stunde auf dem Parkplatz abstellen durfte. Da sie allerdings drei Stunden shoppen wollte, kaufte sie drei Park-Tickets à eine Stunde. Aber auch die retteten sie nicht vor der Politesse, die sicherlich vor Lachen nicht in den Schlaf gekommen ist.
Gelacht hat auch Pastor Jürgen Bischoff, der in den Fokus der „Hellen Köppe“ geraten war, weil er die Zeitumstellung im Frühjahr 2013 vergessen hatte. Die Kirche in Mellen war voll, aber der Pastor fehlte. Er rückte erst an, als ihn die Küsterin per Telefon bat, ganz schnell in das Golddorf zu kommen, denn die Gläubigen würden auf ihn warten.
„Prinz Peinlich von Balve“
So feinfühlig die Garbecker mit ihren Dorfbewohnern umgehen, wenn es allerdings um ihren „Vorort“ Balve geht, dann langen sie auch schon mal kräftig hin. Auch am Samstag, als sich der Moderator mit spitzer Zunge „PPvB – Prinz Peinlich von Balve“ vorknöpfte. „Der subsympathische 1. Vorsitzende der Balver Bruderschaft lässt keinen Fettnapf aus. Erst sucht er über die Presse nach dem Schützenfest seine Jacke, dann taucht sie nach einem Hinweis von Runkeloberst Gerri Hesse bei Padberg wieder auf. Hier hing sie seit dem Frühstück am Montagmorgen. Wer ist nun der bekloppteste Balver?“, fragte er die begeisterten Gäste, die nach dem Programm unter den Klängen des Duos Calimero auf die Tanzfläche strömten.